Auffrischung für das Erfolgs-SUV

von Redaktion

Alltagserfahrungen mit dem überarbeiteten VW Tiguan mit sparsamem Dieselmotor

Auch Gutes und Erfolgreiches muss man ab und zu auffrischen. So hat Volkswagen nun dem kompakten SUV Tiguan eine umfangreiche Überarbeitung spendiert und schickt die dritte Generation an den Start. Wir waren mit dem Bestseller in der Version mit Dieselmotor unterwegs.

Lob: Das Armaturenbrett wirkt sehr aufgeräumt, der Fahrerplatz wird dominiert vom digitalen Cockpit und dem zentral platzierten riesigen Bildschirm. Der Wählhebel für die Fahrstufen ist nun rechts vom Lenkrad platziert, auf der Mittelkonsole verblieb ein Kombi-Drehregler für die Lautstärke des Radios und die Wahl des Fahrmodus. Die Bedienung erfordert keine lange Eingewöhnung oder besondere Sensibilität in den Fingerspitzen. Überdies ist die digitale Assistentin Ida stets abrufbar und erfüllt alle Anfragen und Wünsche.

Unter der Motorhaube verrichtete bei unserem Test-Tiguan ein Turbodiesel mit 2,0 Litern Hubraum seinen Dienst. 193 PS Leistung und 400 Nm maximales Drehmoment bringen das 1864 Kilogramm schwere SUV ordentlich auf Trab, laut den Kfz-Papieren ist der VW bis zu 220 km/h schnell. Das klingt beeindruckend, im Alltag ruft man aber diese Power nur selten ab und ist viel öfter mit dezenterem Tempo unterwegs und behält die potenzielle Power im Hinterkopf.

Autobahnetappen sind ein Vergnügen und auch die kurzen Alltagseinsätze aus Gründen der Ver- und Entsorgung sind mit dem SUV ein Kinderspiel. Diverse Assistenzsys­teme sowie der akzeptable Wendekreis von 11,5 Metern nehmen Rangier- und Parkvorgängen trotz 4,53 Metern Länge und 1,84 Metern Breite jeglichen Schrecken.

Sehr angenehm waren die Vordersitze mit Massage-, Kühl- und Heizfunktion. Dafür muss man allerdings das 2175 Euro teure Lederpaket Varenna mitbestellen. Erfreut hat uns auch der sehr geräumige Kofferraum, der mindestens 652 Liter Gepäck schluckt, maximal erweiterbar auf 1650 Liter. Wer aufs vollwertige Ersatzrad verzichtet, kann diesen Platz unterm Kofferraumboden als zusätzliches Staufach nutzen.

Kritik: Der von der Mittelkonsole an die rechte Seite des Lenkrads verpflanzte Wählhebel macht links einen kombinierten Lenkstockhebel für Blinker und Scheibenwischer notwendig. Der ist überfrachtet, unhandlich und sorgt für Fehlbedienungen.

Kosten: Unterwegs meist in eher gemäßigtem Tempo erzielten wir einen niedrigen Verbrauch. Wir tankten im Schnitt 6,6 Liter Diesel auf 100 Kilometer. Beim Preis muss man dagegen etwas schlucken: 53925 Euro kostet der VW Tiguan in der Elegance-Ausstattung, gut 10000 Euro kann man noch in Extras investieren.

Fazit: Es bedarf keiner großen prophetischen Künste, auch der dritten Generation des Tiguan großen Erfolg vorauszusagen. Volker Pfau

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