Die Bauwirtschaft kriselt, der Neubau bleibt deutlich hinter den Erwartungen zurück, der Wohnraum fehlt, die Mieten steigen. Vertreter des
Gebäudesektors, wie etwa Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer Zentralverband Deutsches Baugewerbe, fordern indes stets von der Bundesregierung finanzielle Verlässlichkeit, um das Vertrauen von Unternehmen und privaten Bauherren nicht zu erschüttern. Eben diese Verlässlichkeit wurde allerdings jüngst erneut von Seiten des Bundeswirtschaftsministers Robert Habeck (Die Grünen) infrage gestellt, der die umgehende Kürzung der Förderung für die Energieberatung im Gebäudesektor ankündigte. Ab sofort dürften Verbraucher nur noch maximal 50 Prozent der bisherigen Zuschussbeträge bei gleichzeitiger Kürzung der förderfähigen Kosten erhalten. Als Laie könnte man vermuten, dass finanzielle Kürzungen bei Beratungsleistungen weniger ins Gewicht fallen als etwa bei konkreten Sanierungsmaßnahmen. Branchenvertreter sehen dies allerdings anders. „Das Fundament jeder sinnvollen und erfolgreichen energetischen Modernisierung ist eine qualifizierte Energieberatung“, erklärt Florian Becker, Geschäftsführer der Verbraucherschutzorganisation Bauherren-Schutzbund (BSB). Eine Kürzung in diesem Bereich könnte fatal sein, gerade, wenn Verbraucher auf die fachliche Beratung verzichteten. „Die Folgen werden viele uneffektive, teure oder einfach falsche Sanierungsmaßnahmen sein“, erklärt König. Ck