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Zwei Teams sind neu im Kreis der Starbulls-Gegner, eines fehlt im Gegensatz zur Vorsaison. Dresden stieg bekanntlich in die DEL auf, die Bietigheim Steelers, früher Dauerkontrahent der Rosenheimer, zuletzt aber „out“, schafften den sofortigen Wiederaufstieg aus der Oberliga.
Und der dritte Neue ist wirklich ein absoluter Neuling für die 2000er-Starbulls-Edition, auch wenn er im letzten Viertel des 20. Jahrhunderts einer der ganz großen Rivalen war: die Düsseldorfer EG. Die Rheinländer waren der Endspielgegner bei der letzten deutschen Meisterschaft des SB DJK Rosenheim (1989), verließen die höchste Spielklasse aber schon 1998, zwei Jahre vor den Rosenheimern. Nun kommt es am ersten Saisonwochenende nach knapp 28 Jahren zur Punktspiel-Reunion gegen die DEG.
Für das Fachblatt „Eishockey News“ ist die Sache klar: Krefeld heißt der Top-Favorit auf den Aufstieg, mit Kassel, Düsseldorf, Ravensburg und Landshut als Hauptherausforderer. Den Starbulls trauen die Fachleute ebenso wie Kaufbeuren nur Top-Sechs-Ränge zu. Bad Nauheim, Crimmitschau, Lausitz und Weiden belegen das Level der Play-off-Kandidaten, während man Freiburg, Regensburg und Aufsteiger Bietigheim den Kampf gegen den Abstieg prophezeiht. Letzte Saison wurden übrigens die Starbulls, Ravensburg und Weiden in der Prognose unter-, Landshut und Crimmitschau dagegen überschätzt.
Die 13 Gegner
der Starbulls
Bad Nauheim
(Rosenheimer Bilanz seit 2023: Acht Spiele, 4-2-1-1, 25:23 Tore).
Nach zwei eher enttäuschenden Spielzeiten (Platz Neun beziehungsweise Acht, Aus im Pre-Play-off) wollen die Roten Teufel heuer wieder ein Stück nach oben. Zehn neue Spieler, darunter die Ex-Starbulls Simon Gnyp und Kevin Handschuh, sorgen für ein verändertes Line-up, ob es aber besser sein wird? Immerhin fehlen mit Bode Wilde, Tim Coffman und Kevin Orendorz drei der Besten aus 2024/25. Ob Liga-Rückkehrer wie Andrej Bires oder Davis Koch oder bis zu fünf Förderlizenzler aus Frankfurt sie ersetzen können? Immerhin war Coach Peter Russell mit Ravensburg schon mal DEL2-Meister.
Topscorer Starbulls: Stretch 4+8, Laub 7+3; gegnerische Toptorjäger: Parkes Bowles, Jordan Hickmott (je 3), Vause, Kuhnekath (je 2); Ex-Rosenheimer: Simon Gnyp, Kevin Handschuh, Garret Pruden.
Bietigheim
(Rosenheimer Bilanz seit 2023: Sieben Spiele, 4-1-1-1, 26:18 Tore).
Seit 2022 befindet sich das ehemalige DEL2-Spitzenteam im „Fahrstuhl“: DEL – DEL2 – Oberliga Süd – jetzt wieder DEL2. Wie die Starbulls im Süden nur Zweiter, vermasselten auch sie den Hannover Scorpions den lang ersehnten Aufstieg. Elf Spieler, darunter Tyler McNeely und Bastian Eckl, machen den Sprung nach oben mit, vier langjährige DEL2-Profis kommen von Liga-Rivalen. Olafr Schmidt muss beweisen, dass er in der DEL2 ähnlich erfolgreich agieren kann wie in der Oberliga, drei der vier Kontingent-Stürmer sind neu in Deutschland.
Topscorer Starbulls: Hauner 8+3, Stretch 2+7; gegnerische Toptorjäger: Alexander Preibisch (5), Marek Racuk (2); Ex-Rosenheimer: Tyler McNeely, Bastian Eckl, Benjamin Zientek, Olafr Schmidt (U16).
Crimmitschau
(Rosenheimer Bilanz seit 2023: Acht Spiele, 2-2-0-4, 21:24 Tore).
Der besten Saison ihrer Klubgeschichte ließen die Eispiraten eine doch sehr durchwachsene folgen. Nie kann man auch nur in die Nähe eines Play-off-Platzes, 17-mal trug man sogar die Rote Laterne. Versöhnlich war nur der Sieg gegen Regensburg im Play-down. Geht es heuer wieder nach oben? Vom Papier her ist der Kader nach den Abgängen von Shilin, Lindberg, Feser und Smith sicher nicht höher einzuschätzen, was nicht heißt, dass diesmal wieder genau so viel schiefgehen muss wie zuletzt. Ganze 17 Ü24-Spieler könnten für einen gesunden Konkurrenzkampf führen, aber auch zu Unzufriedenheit. Wahrscheinlich droht wieder das Play-down.
Topscorer Starbulls: Stretch 0+7, Hanna 1+5; gegnerische Toptorjäger: Ladislav Zikmund (4), Mirko Sacher (2); Ex-Rosenheimer: Denis Shevyrin, Christian Schneider (U16).
Düsseldorf
(Rosenheimer Bilanz seit 2023: keine, letzte Spiele 1997/98 3:4 (H), 3:6 (A).
Die DEG musste (anders als Augsburg zuvor) als DEL-Letzter tatsächlich in den sauren Apfel Abstieg beißen. Ein sofortiger Wiederaufstieg wäre zwar erwünscht, könnte aber an den wirtschaftlichen Gegebenheiten scheitern. Aus dem Erstliga-Kader sind lediglich drei Spieler übriggeblieben, so- dass das Team sicher erst einmal zusammenwachsen muss. Der Angriff ist mit Lessio, Olsen, Bradford, Smith & Co. sehr prominent besetzt. Mangelnde Tiefe könnte durch eigenen Nachwuchs oder Förderlizenzlern aus Köln (!) ausgeglichen werden. Für einen Platz im Spitzenquartett dürfte es allemal reichen.
Gegnerische Toptorjäger: Max Faber, Max Balinson, Kevin Orendorz (je 3); Ex-Rosenheimer: keine.
Freiburg
(Rosenheimer Bilanz seit 2023: Sieben Spiele, 4-1-3-0, 31:22 Tore).
Nach einem Traumstart (Tabellenspitze nach vier Spielen) ging es für die Wölfe letzte Saison stetig nach unten. Nach zwischendurch 13 Niederlagen am Stück und drei (!) Trainerwechseln sorgte nur eine Serie von sieben Siegen gegen Saisonende für einen versöhnlichen Abschluss und für einen Verbleib von Coach Martin Stloukal. Mit neun Zu- und zwölf Abgängen fiel der Umbruch dennoch moderat aus. Den Abgewanderten trauert man kaum nach, bei den Neuen sind allerdings auch nicht unbedingt große Namen dabei. Es wird wohl wieder auf einen Kampf ums (Pre-)Play-off hinauslaufen.
Topscorer Starbulls: Stretch 3+9, Duke 4+5; gegnerische Toptorjäger: Niko Linsenmaier (5), Eero Elo (3), Chris Billich (2); Ex-Rosenheimer: Kilian Kühnhauser, Sebastian Streu.
Kassel
(Rosenheimer Bilanz seit 2023: Acht Spiele, 4-0-2-2, 19:22 Tore).
Es war das alte Lied bei den Huskies: Punktrunde Top (auch wenn es lange nicht danach aussah), Playoff Flop. Immerhin konnte Trainer Woodcroft anders als seine Vorgänger in Ruhe arbeiten, auch wenn zeitweise wichtige Spieler verletzt ausfielen. Aber trotz großen Namen und einem tiefen Kader musste man wieder einmal anderen (diesmal Dresden) den letzten Jubel überlassen. Bei Neuzugang Tyler Benson (letzte Saison zwei Scorerpunkte) ist von Top bis Flop alles drin. Auch wenn diesmal nicht so spektakulär eingekauft wurde (die bekanntesten Namen sind Bode Wilde, Simon Schütz und Laurin Braun) – zu den Favoriten zählen die Huskies natürlich wieder. Aber vielleicht sollte man den Trainerstab ja noch durch einen Exorzisten erweitern…
Topscorer Starbulls: Laub 3+5, Stretch 1+6; gegnerische Toptorjäger: Jake Weidner (4), Schütz, Garlent, Valenti, Bartuli (je 2); Ex-Rosenheimer: keine.
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