Die US-Hauptstadt im Wahlfieber

von Redaktion

Drei Gründe für eine Reise nach Washington D.C.

Washington D.C., das steht für große Politik und Politikskandale. Jetzt richten sich weltweit alle Augen wegen der anstehenden Präsidentschaftswahlen darauf. Doch auch Touristen zieht es an, zu den Stätten der Macht, zum Weißen Haus und zum Kapitol.

Die Hauptstadt der USA ist seit mehr als zwei Jahrhunderten ein zentraler Ort der politischen Weltkarte. Benannt nach General George Washington, der das Militär durch den Unabhängigkeitskrieg gegen die Briten führte. Geplant von Pierre L’Enfant in einem Sumpf zwischen Virginia und Maryland. Drei Gründe für einen Besuch:

1. Die Museen entlang der National Mall

Ein Brite ist für die Vielfalt von Museen entlang der National Mall verantwortlich – jener Flanierstrecke, die vom Kapitol vorbei am Washington Monument bis zum Reflecting Pool vor dem Lincoln Memorial führt. Gesäumt ist sie von elf Smithsonian-Museen. Weltklassehäuser, die weltweit ihresgleichen suchen – und keinen Eintritt erheben.

James Smithson, ein britischer Mineraloge und Chemiker, habe nach seinem Tod 1829 sein Geld zur Verfügung gestellt, heißt es in den Smithsonian Archives. Und das, obwohl er nie amerikanischen Boden betreten hatte.

Auch abseits der Mall gibt es einzigartige Museen. Besonders cool: das International Spy Museum, das sich auf mehreren Stockwerken den Geheimdiensten der Welt und ihrer Arbeit widmet.

2. Die Monumente und Denkmäler

Georgia Lucas radelt über die breiten Radwege und hebt die Hand zum Stoppzeichen. Man ist am ersten Ziel der Fahrrad-Tour angekommen: dem Jefferson Memorial. Säulen, heller Marmor, eine beeindruckende Kuppel – und mittendrin eine rund 6,50 Meter hohe Bronzestatue des dritten Präsidenten der Vereinigten Staaten, der auch der Hauptautor der Unabhängigkeitserklärung war.

Ganz anders das Denkmal für Präsident Nummer 32, Franklin D. Roosevelt. Er ist der einzige, der es auf vier Amtszeiten im Weißen Haus brachte. Gesäumt von Bäumen, ist das Memorial barrierefrei, denn Roosevelt saß selbst im Rollstuhl.

Die „Monuments and Memorials Tour“, eine gemütliche Fahrrad­runde über das gut ausgebaute Netz von Radwegen, führt etwas später noch zum Monument für den ermordeten Bürgerrechtler Martin Luther King und zum Lincoln Memorial am Ende der Mall. Architekt Henry Bacon hat Letzteres dem Athener Parthenon nachempfunden. Abraham Lincoln, der 16. US-Präsident, sollte ein Denkmal bekommen, das an die Wiege der Demokratie erinnert.

Zurück auf dem Rad, geht es zu den bedeutenden Kriegsdenkmälern an der Mall: den Vietnam Veterans and Korean War Veterans Memorials sowie dem National World War II Memorial. Das Washington Monument auf seinem Hügel ist der letzte Stopp, von hier aus blickt man aufs Weiße Haus, das Kapitol – und eine Kuriosität in dem 169 Meter hohen Obelisken, auf die Guidin Georgia hinweist: „Während des Baus ging das Geld aus. Darum hat man mit anderen Steinen weitergebaut.“

3. Lässiges Leben
am Wasser

Der Potomac River ist gut 600 Kilometer lang und mündet in die Chesapeake Bay und damit in den Atlantik. Obwohl er am westlichen Rand der US-Hauptstadt entlangfließt, war er viele Jahrzehnte nur an wenigen Stellen direkt zu erreichen und galt als Warenumschlagsplatz. Ein Industriegebiet, in dem die Armen lebten und Kriminalität zum Alltag gehörte. Dann beschloss man, das Leben am Wasser lebenswerter zu machen. In einem Milliardenprojekt entstand der schicke District Wharf, ein ganz neuer Stadtteil.

2017 ist der erste Teil fertiggestellt worden. Rund eine Meile, 1,6 Kilometer, lang ist das Gebiet im Bereich Southwest. Es bietet viel Platz für teure Wohnungen, Büros, Restaurants, Hotels und schöne Parks zum Flanieren.

Den „alten“ Charme spürt man nur im Fish Market – eine Institution in der Hauptstadt. Dort wird seit dem Jahr 1805 ununterbrochen verkauft, was die Fischer Tag für Tag anliefern. Verena Wolff/dpa

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