Drei Zentimeter unterscheiden den A3 Allstreet vom normalen Kompaktmodell. Audi hat – offenbar animiert vom Erfolg des A1 Allstreet – den bislang bekannten Versionen dieser Baureihe, Limousine und Sportback, im Zuge der Auffrischung eine etwas crossigere Version zur Seite gestellt, ohne sich dem Erfolgsmodell Q3 allzu sehr zu nähern. Wir waren mit dem angehobenen Ingolstädter unterwegs.
Lob: Die meisten Betrachter muss man auf das Höhenwachstum hinweisen, denn der geliftete A3 Allstreet unterscheidet sich ansonsten nur durch einige Designelemente wie dem Oktagon-Kühlergrill vom Normal-A3.
Angetrieben wurde unser Audi von einem Vierzylinder-Turbodiesel mit 1968 Kubikzentimetern, der 150 PS leistet und über ein maximales Drehmoment von 360 Nm verfügt, das bereits bei 1600 U/min zur Verfügung steht. Die 1435 Kilogramm Fahrzeuggewicht stehen einem forscheren Fortbewegungsdrang nicht im Weg, als Höchstgeschwindigkeit stehen beeindruckende 222 km/h in den Papieren. Nähert man sich jedoch diesem Tempo, wird’s unangenehm laut im Wageninnern und der Verbrauch steigt unangemessen.
Die ruhige Tour ist viel eher die Sache des A3 Allstreet. Wir genossen den 4,35 Meter kurzen Kompakten vor allem beim entspannten Cruisen und schätzten die kompakte Form im Stadtverkehr sowie beim Rangieren auf dem Supermarktparkplatz.
Mitfahrer auf den Rücksitzen freuten sich über das ordentliche Platzangebot, insbesondere dem Freiraum für die Beine. Mehr als zwei Erwachsene sollten aber hinten nicht Platz nehmen. An Gepäck können 380 Liter verstaut werden, mit umgeklappter Rückbank sind es 1200 Liter. Im Unterboden befindet sich darüber hinaus ein zusätzliches Staufach, das für ein Ersatzrad oder für weiteres Gepäck genutzt werden kann.
Kritik: Die Verkehrszeichenerkennung zeigt immer wieder und unvermittelt Fantasiewerte an. Zum Glück lässt sich der Tempowarner relativ einfach deaktivieren.
Kosten: Als Verbrauch ermittelten wir einen Durchschnitt von 5 bis 5,5 Litern auf 100 Kilometer. Man kann also bei entspannter Fahrweise dank 50-Liter-Tank mit theoretischen Reichweiten von knapp 1000 Kilometern kalkulieren. Beim Kaufpreis muss man allerdings mit jeder Menge Euros kalkulieren: 41000 Euro kostet der A3 Allstreet 35 TDI. Ordentlich aufgehübscht und deutlich besser ausgestattet, summiert sich der Audi dann auf rund 54000 Euro.
Fazit: Wenn der üppige Kaufpreis nicht wäre, würde das Lob für den unaufgeregten, aber sehr alltagstauglichen und angenehm zu fahrenden Kompakten deutlich intensiver ausfallen. Nächstes Jahr soll es ihn auch mit Allrad geben. Vielleicht ist dann das Preis-Leistungs-Verhältnis ausgewogener. Volker Pfau