Jürgen Lederer, das ist der Mann, der nicht nur als Spieler schon immer eine gute Figur im Dress der Löwen aus Waldkraiburg machte. Auch als Trainer wusste er zuerst in der „OansBee“ und nach der glücklosen Zeit von Markus Berwanger an der Bande, auch in der ersten Mannschaft zu brillieren. Er führte die Löwen, zusammen mit seinem motivierten Team von der Landesliga zurück in die Bayernliga. Hierher ist er gekommen, um zu bleiben. Wir sprachen mit ihm, bevor die Saison startet über seine Einschätzung zur Liga und seines Teams.
Jürgen, kannst Du bereits ein wenig einschätzen, wie gut oder auch schlecht wir im Vergleich zu anderen Teams der Liga aufgestellt sind?
Gerade als Aufsteiger ist es immer sehr schwer, die Stärke einer Liga einzuschätzen. Die Bayernliga nimmt jedes Jahr mehr an Professionalität und Qualität zu. Es gibt immer seltener Teams, die weit abgeschlagen sind und die Teams, die es wissen, nehmen diesen Abstiegskampf vom ersten Spieltag an wahr. Das eröffnet Möglichkeiten, auch mal gegen eines der Topteams zu gewinnen, sollten diese einmal nicht 100 Prozent geben können.
Was denkst Du generell über Dein Team dieses Jahr?
Wir haben uns gerade in der Defensive gut aufgestellt dieses Jahr, dies wollten wir in der Sommerpause auch gezielt verstärken. Dies fängt an mit einem Top-Torhütertrio, die sich gegenseitig zu Höchstleistungen pushen werden. Weiter geht das in der Defensive, wo wir mit Martin Kokeš enorm viel Qualität und Erfahrung hinzugewonnen haben. Auch der wiedergekehrte Thomas Rott hat die letzten Jahre in der Bayernliga immer in den ersten beiden Reihen gespielt und hat, gerade in seiner Zone, absolutes Bayernliganiveau.
Zusätzlich weiß jeder Spieler aus der letzten Saison, dass er in der Bayernliga noch eine Schippe drauflegen muss. Es gibt in der Liga nur wenige Mannschaften mit mehr „Eigengewächsen“ in den eigenen Reihen. Wenn dann also Familie, Freunde und Kollegen zum Zusehen ins Stadion kommen, spornt das natürlich nochmal zusätzlich zu Höchstleistungen an.
Wie formulierst Du die Zielsetzung für 2024/2025?
Ich bin kein Freund von Platzierungsprognosen. Wir wollen einfach so früh wie möglich nichts mit dem Abstieg zu tun haben und darauf werden wir jedes Spiel hinarbeiten. Das Ziel diese Saison ist es, den Schwung und den Neuaufbau aus der vergangenen Saison mitzunehmen und fortzuführen, um weiterhin daran zu arbeiten Eishockey in Waldkraiburg wieder attraktiv zu machen. Wenn wir alle gemeinsam auf diesem Weg den nächsten Schritt machen, dann haben wir diese Saison unser Ziel erreicht und vielleicht noch ein bisschen mehr.
Welcher Spieler im Kader wird in dieser Saison für Überraschungen sorgen?
Meine Erwartungen an jeden einzelnen Spieler und jede Rolle im Team sind hoch. Aus diesem Grund hoffe ich, dass meine Spieler eher für Begeisterung als für Überraschungen sorgen. Ob die Stürmer dann ein schönes Tor schossen, die Verteidiger einen guten Check fuhren oder der Torwart mit einer großartigen Parade glänzte, dafür sollen sich dann die Zuschauer im Stadion selbst entscheiden.
Wenn Du in den März/April 2025 blickst, was muss geschehen sein, damit der Trainer Jürgen Lederer sagt: „Ja, das war eine erfolgreiche Saison“?
Erst einmal hoffe ich, dass wir unser tabellarisches Mindestziel, den Nichtabstieg erreicht haben. Der Verein und das Umfeld gehört einfach in die Bayernliga. Wenn die Mannschaft dazu danach auch wieder den wunderbaren positiven Zuspruch in der Stadt und Region – ähnlich, aber nicht zwangsläufig mit einem Meistertitel verbunden – wie nach der letzten Saison erhält, dann würde ich für mich persönlich sagen „Ja! Das war eine erfolgreiche Saison 24/25!“
Das Interview führte Alexander Ahrends.