Es ist eine verzwickte Angelegenheit. Deutschlandweit ist man sich im Baugewerbe weitgehend einig, dass eine Senkung der Grunderwerbssteuer dem kriselnden Gebäudesektor ein gutes Stück weit aus den roten Zahlen helfen könnte. Auch innerhalb der Bundesregierung ist man der Idee nicht unbedingt abgeneigt. Allein: Die Grunderwerbssteuer ist Ländersache und eben die wollen auf den reichhaltigen, zuverlässigen Geldfluss in den Staatssäckel nicht verzichten. Dies könnte allerdings zu kurz gedacht sein – zu einem solchen Ergebnis kommt jedenfalls eine von Vertretern der Baubranche in Auftrag gegebene Studie des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW) Köln. So würde die durch eine halbierte Grunderwerbssteuer aktivierte Bautätigkeit durch erhöhte Fertigstellungszahlen die Mindereinnahmen in den jeweiligen Länderhaushalten mehr als kompensieren. Für Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer Zentralverband Deutsches Baugewerbe, sind diese Ergebnisse keine Überraschung.
Riesige Hürde für
Eigentumsbildung
Schon lange fordert Pakleppa die Steuersenkung, hofft nun allerdings durch die wissenschaftlich belegten Fakten bei den Ländervertretern auf ein Umdenken. „Die Grunderwerbsteuer hat sich für Familien zu einer riesigen Hürde bei der Eigentumsbildung aufgetürmt. Daher appellieren wir erneut an die Länder, die Furcht vor Mindereinnahmen zu überwinden. Eine Senkung der Grunderwerbsteuer hat großes Potenzial für mehr Steuereinnahmen.“ Im Ergebnis würde laut Studie eine Halbierung der Grunderwerbsteuer die Zahl der Baugenehmigungen um fast zehn Prozent steigern. Ck