SUV mit drei Sitzreihen gab es bisher vor allem bei den Top-Modellen der Premium-Hersteller. Jetzt greift Mazda in dieser Fahrzeug-Klasse an. Wir fuhren den CX-80 aus Japan, der in Europa nur als teilelektrisierter Verbrenner angeboten wird. Das Flaggschiff aus Hiroshima gibt es mit Diesel, der von einem kleinen Elektromotor in der Achtgang-Automatik unterstützt wird. Ein Mild Hybrid also. Er ist aber auch als Plug-in Hybrid mit einem Vierzylinder-Benziner zu haben.
Die Papierform spricht für die Plug-in-Variante (PHEV): 327 PS Systemleistung gegenüber 254 Diesel-PS. Beim Preis liegt der Diesel je nach Ausstattung zwischen 3450 Euro über dem PHEV. Beim WLTP-Verbrauch stehen 1,7 Liter Benzin 5,7 Litern Diesel gegenüber.
Dieser Vorteil schwindet, wenn man die 60 Kilometer elektrische Reichweite ausgeschöpft hat. Bei den Testfahrten stieg die Verbrauchsanzeige bei moderater Fahrweise auf 6,5 Liter. Der Diesel begnügte sich mit 6,1 Litern.
Weniger nervös
beim Gasgeben
Ein Leistungsunterschied ist in der Praxis kaum zu spüren. Bei der Überholperformance liegt der Diesel leicht zurück, dafür reagiert er weit weniger nervös aufs Gasgeben. Da hilft das bullige Drehmoment des Sechszylinders.
Wer täglich nicht allzu weit zur Arbeit pendelt, günstig laden und die Steuervorteile nutzen kann, ist mit dem Plug-in-Hybrid wohl besser bedient. Wer häufig Langstrecken fährt (2,5 Tonnen Anhängelast), für den könnte sich trotz Mehrpreis der Diesel lohnen.
Beim Fahrkomfort hat Mazda auf Kritik am CX-60 reagiert und die Abstimmung des großen Plattform-Bruders verbessert. An der Ausstattung, vor allem bei den höherwertigen Linien, gibt’s nichts auszusetzen. Die Führung durch die Menüs braucht nur kurze Eingewöhnung und ist weitgehend selbsterklärend, die Assistenten überzeugen. Gut: Die Geschwindigkeits- und Spur-Warnung lässt sich auch während der Fahrt per Knopfdruck nervenschonend deaktivieren.
Wer aber braucht sieben Sitze? Wer öfters eine Kinderschar transportieren muss, vielleicht. Für Großgewachsene und Schuhgrößen über 40 ist die dritte Reihe ungeeignet. Es gäbe auch bei den teureren Varianten zwei Alternativen mit sechs Sitzen. Die machen das Reisen in der zweiten Reihe deutlich komfortabler oder ermöglichen einen leichteren Durchstieg nach ganz hinten. Klappt man fünf Sitze um, wächst der Stauraum von 258 auf 1971 Liter.
Und was kostet der Spaß? In der Basisausstattung 53350 Euro (Diesel 59050 Euro). Für die besseren Linien Homura und Takumi (sie unterscheiden sich bei der Innenausstattung) werden 62200 (65900) Euro aufgerufen. Es gibt von beiden auch eine luxuriöse Plus-Variante für 65900 (69350) Euro. Martin Prem