Der Einstieg in ein Anschreiben kann eine echte Herausforderung sein. Wie weckt man das Interesse des potenziellen Arbeitgebers, ohne in Phrasen zu verfallen?
Leider gibt es nicht den einen perfekten Satz: „Da zu dieser Frage je nach Arbeitgeber und lesenden Personen der Bewerbung wahnsinnig viele unterschiedliche Antworten existieren, gibt es nicht die eine perfekte Lösung, die für alle Bewerberinnen und Bewerber gelten kann“, so Ben Dehn vom Bewerbungsservice „Die Bewerbungsschreiber“. Dennoch gibt es einige Punkte, die bei einem guten Einstieg helfen können.
So sollte der Einstieg in ein Anschreiben eines direkt verdeutlichen, sagt Dehn: „Warum die Bewerbung in diesem Moment auf dem Tisch liegt, und dass das Ganze seine Berechtigung hat.“
Dazu greifen Bewerberinnen und Bewerber am besten ein zentrales Auswahlkriterium aus der Stellenanzeige auf – etwa Berufserfahrung oder einen relevanten Bildungsabschluss. Ein konkreter Bezug zum Unternehmen oder zur Stelle zeigt zudem, dass das Anschreiben nicht beliebig an verschiedene Arbeitgeber gesendet wurde.
Wer passende Erfahrung mitbringt, dem empfiehlt Dehn, bereits in der Einleitung auf den potenziellen Mehrwert einer Einstellung hinzuweisen. Hilfreich ist es, einen beruflichen Erfolg in diesem Bereich zu erwähnen oder das vorhandene Know-how anzureißen, um es im Hauptteil des Anschreibens weiter auszuführen. Wer nicht genug erwähnenswerte Erfahrung vorweisen kann, sollte in der Einleitung die eigene Motivation stärker in den Fokus rücken.
Bei all dem Druck um den überzeugenden ersten Satz neigen Bewerberinnen und Bewerber häufig dazu, sich einen cleveren oder humorvollen oder Einstiegssatz im Netz zu suchen. Keine gute Idee, findet Dehn. „Beliebte Sätze werden gerne oft kopiert.“
Sein Tipp, um Floskeln zu vermeiden: Sich gründlich mit den Kerninhalten der Position und dem Charakter des Unternehmens auseinandersetzen. „Nur, indem ich recherchiere, finde ich auch Informationen, die mich persönlich im Bewerbungsprozess weiterbringen werden.“ Erlaubt und teils sogar nützlich seien Standardformulierungen aber in der E-Mail, in der man die Bewerbungsunterlagen versendet.
Und wie sieht es mit Chatbots aus? „Ein Chatbot kann zu einem gewissen Teil sicherlich helfen und wird bei entsprechend geeignetem Prompt ein besseres Ergebnis liefern als eine heruntergeladene Mustervorlage“, findet Dehn. Bewerberinnen und Bewerber müssen aber immer nacharbeiten. Ein komplett KI-generiertes Anschreiben sei nicht für eine Bewerbung nutzbar. Wer etwas Übung im Texten hat , fährt laut Dehn ohnehin besser ohne Chatbot.dpa