Im Jahr 2023 ist die Zahl neuer Ausbildungsverträge in der dualen Berufsausbildung um 2,1 Prozent oder 9900 gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Insgesamt schlossen nach endgültigen Ergebnissen rund 479800 Personen in Deutschland einen neuen Ausbildungsvertrag ab. Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, verstärkte sich damit der leicht positive Trend in der dualen Berufsausbildung seit dem starken coronabedingten Rückgang im Jahr 2020.
Einen besonders hohen Zuwachs gab es bei Personen mit ausländischer Staatsangehörigkeit. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Zahl der Neuverträge hier um neun Prozent (+5100) auf 59900. Damit wurden 13 Prozent aller neuen Ausbildungsverträge im Jahr 2023 von Auszubildenden mit ausländischer Staatsangehörigkeit abgeschlossen.
Die größten Zuwächse gab es bei Personen mit vietnamesischer (+1900), marokkanischer (+1000) und ukrainischer (+980) Staatsangehörigkeit.
Der längere Zeitvergleich zeigt jedoch weiterhin einen starken Rückgang der Zahl an Neuverträgen in der dualen Berufsausbildung: Im Jahr 2023 wurden acht Prozent weniger Neuverträge abgeschlossen als im Jahr 2013 (521500 Neuverträge).
Veränderte Verteilung der Geschlechter
Eine Veränderung gab es auch bei der Geschlechterverteilung: 2023 wurden 36 Prozent der neuen Ausbildungsverträge von Frauen und 64 Prozent von Männern abgeschlossen. 2013 entfielen hingegen noch 40 Prozent der Neuverträge auf Frauen und 60 Prozent auf Männer.
Azubis in Vollzeit erhielten 2023 im ersten Ausbildungsjahr eine mittlere Ausbildungsvergütung von monatlich 935 Euro brutto.
Kfz-Mechatroniker beliebt
Die fünf Ausbildungsberufe mit den meisten Neuverträgen im Jahr 2023 waren dieselben wie 2022, allerdings veränderte sich ihre Rangfolge. So wurden 2023 die meisten neuen Ausbildungsverträge in den Berufen Kauffrau/-mann für Büromanagement (22600) und Kraftfahrzeugmechatroniker/-in (22500) abgeschlossen, die im Vorjahr noch die Ränge zwei und drei belegt hatten. Auf Rang drei folgte der Beruf Kauffrau/-mann im Einzelhandel (21100), der im Vorjahr noch der Beruf mit den meisten neuen Ausbildungsverträgen gewesen war. Die Ränge vier und fünf belegten die Berufe Verkäufer/-in (19900) und Fachinformatiker/-in (18800). Damit entfiel wieder rund ein Fünftel (22 Prozent) aller neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge auf diese fünf Berufe.
Geschlechterunterschiede gab es auch bei den am stärksten besetzten Berufen: Frauen mit neuem Ausbildungsvertrag schlossen im Jahr 2023 am häufigsten einen Ausbildungsvertrag als Kauffrau für Büromanagement (16100) ab, Männer begannen hingegen am häufigsten eine Ausbildung zum Kraftfahrzeugmechatroniker (21000).
Die Zahl aller gemeldeten Auszubildenden über alle Ausbildungsjahre hinweg blieb 2023 im Vergleich zum Vorjahr beinahe unverändert. Insgesamt befanden sich zum Jahresende 2023 deutschlandweit 1216600 Personen (2022: 1216300) in einer dualen Ausbildung. 35 Prozent aller Azubis waren Frauen und 65 Prozent Männer.
Industrie und Handel an der Spitze
Auch die Größenordnung der Ausbildungsbereiche blieb unverändert. Die meisten Auszubildenden gab es weiterhin im Bereich Industrie und Handel (685300), gefolgt vom Handwerk (341500), den Freien Berufen (113700), dem Öffentlichen Dienst (40200), der Landwirtschaft (32300) und der Hauswirtschaft (3600).