Spannende Museen für die Herbstferien

von Redaktion

In eine Concorde setzen, alles über Zugtoiletten erfahren und ein Containerschiff lenken

Der Wind peitscht, es ist kalt und schlimmstenfalls auch nass: Wenn sich der Herbst mal nicht von seiner goldenen Seite zeigt, braucht es Alternativen für die Feriengestaltung. Wie wäre es mit einem Tag im Museum? Sie gähnen – und Ihre Kinder auch? Keine Sorge: Diese Museen lassen keine Langweile aufkommen!

Rosinenbomber auf dem Dach: Ein Eisenbahn-Depot samt imposanter Modellbahnanlage, ein maritimer Bereich mit Schiffsmodellen aller Epochen, in den oberen Stockwerken Luftfahrtgeschichte mit Nachbauten von Fluggeräten wie sie einst Pionier Otto Lilienthal benutzt hat: Im Deutschen Technikmuseum (www.technikmuseum.berlin) in Berlin gibt es das alles. Über der Außenterrasse hängt eine Douglas C-47 – eine Erinnerung an die Luftbrücke 1948/49, als mit Rosinenbombern die Westberliner von den Alliierten mit Lebensmitteln versorgt wurde.

So war das unter Tage: Im Bergbau-Museum in Bochum wurde ein reales Bergwerk nachgebildet. Ungefähr 1,2 Kilometer lang ist das Streckennetz, auf dem man den Arbeitsalltag der Bergleute nachvollziehen kann. Zur Anlage gehört auch das Fördergerüst einer ehemaligen Zeche sowie
eine Kinderspur mit Exponaten auf Augenhöhe der Kleinen (www.bergbaumuseum. de).

Einmal in einer Concorde sein: Auf dem Dach des Technik Museums in Sinsheim (www.sinsheim.technik-museum.de) steht eine Concorde. Der berühmte Überschall-Passagierjet neben der Tupolew Tu-144, die wie eine Doppelgängerin wirkt. Beide Flugzeuge sind komplett begehbar und nur die Spitze des technischen Eisbergs: Historische Rennwagen, Militärtechnik, Lokomotiven und vieles mehr bietet das Museum. Ab 2025 kommt noch ein U-Boot dazu. Wer noch nicht genug hat, fährt nach Speyer in Rheinland-Pfalz. Dort befindet sich das Schwestermuseum (www.speyer.technik-museum.de) mit russischem Spaceshuttle Buran und einer begehbaren Boeing 747.

Auf den Spuren des Computervisionärs: Der Ingenieur Konrad Zuse gilt als einer der Väter heutiger Computertechnologie. 1941 stellte er die Rechenanlage Z3 vor, die 30 bis 50 arithmetische Operationen pro Minute ausführen konnte. Sie wird oft als erster Computer der Welt bezeichnet. Warum wird ausgerechnet in Hoyerswerda ein Museum nach Zuse benannt? Nun, Zuse – in Berlin geboren – machte in Hoyerswerda sein Abitur. Die Bergbau-Technik im Umland soll ihn inspiriert haben. Infos unter: www.zuse-­computer-museum.com.

Bahngeschichte von A(nfang) bis Z(ugtoilette): Wer in die Geschichte der Eisenbahn in Deutschland eintauchen will, ist im DB-Museum in Nürnberg richtig (www.dbmuseum.de/nuernberg). Der Ort ist bewusst gewählt, denn auf einer sechs Kilometer langen Strecke zwischen Nürnberg und Fürth fuhr 1835 die erste Eisenbahn auf deutschem Boden. Ein Nachbau dieser Dampflok ist im Museum ebenso ausgestellt wie ein historischer Bahnhof-Wartesaal aus dem Jahr 1864. Eine aktuelle Sonderausstellung widmet sich der Geschichte der Zugtoilette. Dabei erfährt man: Erst ab den 1980er Jahren wurden laut Museum die Plumpsklos in den Zügen durch geschlossene WCs ersetzt. Zuvor landete das, was man herunterspülte, auf den Gleisen. Weshalb die Nutzung der Klos untersagt war, solange der Zug im Bahnhof stand.

Luftschiffe plus Rundflug: Wo Graf Zeppelin die nach ihm benannten Luftschiffe entwickelte, lernt man im Zeppelin-Museum in Friedrichshafen (www.zeppelin-museum.de) alles über die gasgefüllten Wunderwerke (und kann in Friedrichshafen einen Zeppelin-Rundflug buchen!). Highlight: die Teil-Rekonstruktion der Hindenburg, 33 Meter lang und begehbar, die 1937 bei New York in Flammen aufging.

Alle an Deck: Worum es im Internationales Maritimen Museum in Hamburg (www.imm-hamburg.de) geht, wird schon daran deutlich, dass die Stockwerke hier Decks genannt werden. Gleich auf Deck 1 kann man sich selbst als Kapitän ausprobieren: Im Schiffsführungssimulator gilt es, einen Containerriesen zu navigieren, wie sie täglich im Hamburger Hafen einfahren. Auf anderen Decks kann man die Geschichte der Seefahrt entdecken sowie seltene Tiefseefische.

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