Dacia denkt jetzt groß

von Redaktion

Das SUV Bigster sprengt alle bekannten Dimensionen

Die Autobranche leidet. Doch eine Marke verkündet laufend Erfolgszahlen und Wachstum: Dacia. Die aus Rumänien stammende Marke hat in Deutschland sogar die Konzernmutter Renault überflügelt. Diese Erfolge ermutigen, mit dem Modell Bigster in neue Fahrzeugklassen vorzudringen. Ein Teil des Erfolgsrezepts: Man konzentriert sich auf vernachlässigte Segmente: den Kleinwagen Sandero sowie auf der gleichen Plattform das kleine SUV Duster, den Van Jogger und den Elektro-Preisbrecher Spring.

Nun wagt sich Dacia mit dem Bigster in einen Bereich, in dem auch andere Erfolge feiern. Ins Revier des VW Tiguan, des BMW X1, des Mercedes GLA und des Opel Mokka und einiger anderer. Immerhin 26 Prozent des Automarkts in Deutschland entfallen auf die Sport Utility Vehicles im sogenannten C-Segment.

Das neue Auto reizt dabei die Möglichkeiten der Plattform für alle Dacia-Modelle voll aus. Die Länge von 4,57 Meter übertrifft die des geräumigen Jogger um zwei Zentimeter und übertrifft die Höhe von 1,71 Metern um sechs Zentimeter.

Auch bei der Leistung denkt man größer: Top-Version ist der Bigster Hybrid 155 mit 107 PS starkem 1,8-Liter-Vierzylinder, zwei Elektromotoren und einer Systemleistung von 155 PS. Eine Leistung von 140 PS und ein Mild-Hybrid System haben der TCe 140 und der ECO-G 140, Letzterer kann auch Autogas tanken. Alle drei Motoren sind neu – und erstmals bei Dacia – noch in keinem anderen Auto im Renault-Konzern im Einsatz. Die einzige Allrad-Variante greift dagegen auf das bekannte 130-PS-Aggregat zurück, ein Dieselmotor ist erneut nicht im Angebot.

Bei den Ausstattungen geht Dacia ein Stück weit über das hinaus, was die Marke prägt. So sind erstmals elektrisch verstellbare Sitze lieferbar. Ansonsten konzentrieren sich die Rumänen auf pfiffige Dinge, die kaum Mehrkosten verursachen. Etwa das You-Clip-System, mit dem sich nützliche Dinge flexibel im Fahrzeug anbringen lassen: Lampen, Haken oder auch Smartphone-Halter. Der hintere Mittelsitz bietet umgeklappt Becherhalter und Schlitze für die Befestigung des Smartphones.

Wie bereits beim Duster macht Dacia auch beim Bigster aus der Verwendung von Recycling-Material kein Geheimnis. An Radkastenverkleidungen, den Seitenschutzleisten und anderen Teilen, die unlackiert bleiben, ist Sekundär-Polypropylen im Einsatz. Und dann ist da noch der Preis. Das Wort billig ist ja Dacia-intern inzwischen mit einem strengen Tabu belegt. Dennoch sind die angekündigten Größenordnungen für den Einstieg von unter 25000 Euro und unter 30000 Euro für die Hybridvariante eine deutliche Kampfansage des Newcomers an die Segment-Konkurrenten.

Martin Prem

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