Guter Schlaf ist das Fundament für körperliches und geistiges Wohlbefinden. In einer Welt, die immer hektischer wird, kämpfen viele Menschen mit Schlafstörungen – sei es durch Stress, unruhige Umgebungen oder falsche Gewohnheiten. Dabei kann auch das direkte Wohnumfeld helfen, eine bessere und effektivere Nachtruhe herzustellen.
Abwehrkräfte nachts stärken
Erholsamer Schlaf ist essenziell, das haben auch Wissenschaftler der Universitäten Lübeck und Tübingen mit ihren Forschungen noch einmal nachdrücklich aufgezeigt: Denn die T-Zellen, wichtige Akteure unseres Immunsystems, sind nachts besonders aktiv. Wer schlecht schläft, senkt deren Effizienz und schwächt damit die Abwehrkräfte.
Das bestätigt auch Professor Ingo Fietze, Leiter des Schlafmedizinischen Zentrums an der Berliner Charité: „Wer gut schläft, stärkt damit automatisch sein Immunsystem und tut etwas für seine Gesundheit.“ Ob Bluthochdruck, Infektionen oder sogar Krebserkrankungen – fast alle gesundheitlichen Probleme profitieren von ausreichendem Schlaf. Zusätzlich fördert er Gedächtnisleistung, Stressabbau, körperliche Fitness und eine strahlende Haut. Doch wie lässt sich die Schlafqualität in den eigenen vier Wänden verbessern?
Die richtige Schlafumgebung
Ein schlafförderndes Schlafzimmer ist ruhig, dunkel und gut belüftet. Wichtig kann es deshalb sein, in dicke Vorhänge oder Verdunkelungsrollos zu investieren, um störendes Licht fernzuhalten. Doch auch innerhalb des Raums kann es störende Lichtquellen geben. Selbst kleinere Lichtverschmutzungen wie das Standby-Licht vom Fernseher können hier negative Effekte auf den eigenen Schlaf haben.
Dennoch gilt es zwischen verschiedenen Schlaftypen zu unterscheiden. Es kann auch ratsam sein – gerade bei kleinen Kindern – eine beruhigende Lichtquelle für die Nacht zu schaffen. Ein warmes, dimmbares Licht ist hier zu empfehlen.
Auch die Matratze spielt eine zentrale Rolle: Sie sollte weder zu hart noch zu weich sein und dem Körper ausreichend Stütze bieten. Zudem gilt es beim Bett hohe hygienische Standards einzuhalten und alle zwei bis drei Wochen frische Laken und Bettwäsche aufzuziehen. Denn auch Mikroben und Milben, die man nachts einatmet, können die Schlafqualität eintrüben. In diesem Zusammenhang ist es zudem wichtig, für eine gute Luftqualität im Raum zu sorgen. Längeres Stoßlüften vor dem Zubettgehen ist ratsam, verbunden mit dem Ausschütteln der Bettdecke, da lästige Milben bei kühleren Temperaturen absterben. Die ideale Raumtemperatur liegt nachts übrigens zwischen 16 und 18 Grad – kühle Luft fördert grundsätzlich den Schlaf.
Auf effektiven Schallschutz achten
Der größte Schlafkiller ist allerdings in den meisten Fällen der Lärm. Eigentümer und Mieter sollten deshalb bei der Wahl ihrer Wohnung bei Wänden und Decken unbedingt auf einen ausreichenden und effektiven Schallschutz achten. Gerade der Trittschall wird häufig unterschätzt, kann aber zu einer erheblichen Beeinträchtigung des eigenen Ruheempfindens führen. Lärmende Nachbarn sollte man zeitnah auf die Störung aufmerksam machen – stummes Erdulden bringt nichts und belastet das nachbarschaftliche Verhältnis auf Dauer umso mehr. Wenn gutes Zureden nicht hilft, hilft vielleicht die polizeiliche Fachkraft. Auch wenn sich viele Menschen vor einem solchen Anruf scheuen, am Ende zählt der eigene Schlaf. Und die eigene Gesundheit. Christoph Kastenbauer/akz