Auch nach einem Facelift ist der Hyundai Tucson ein etwas kantiges Kompakt-SUV, an dem äußerlich nur minimal Hand angelegt wurde. Mehr Verbesserungen erfuhr der Koreaner im Innenraum. Wie er sich im Alltag schlägt, wollten wir mit einem 1.6 T-GDI Hybrid in der Ausstattungsversion N-Line herausfinden.
Lob: Der Platz hinterm Lenkrad ist so gestaltet, dass man sich auf bevorstehende Fahrten freut. Alles, was man braucht, ist gut erreich- und leicht bedienbar. Zudem haben die Ingenieure eine angenehme Mischung aus echten Knöpfen und virtuellen Touchflächen verbaut, sodass es nicht zu modern, aber auch nicht altbacken wirkt.
Die Mittelkonsole ist gut strukturiert und bietet massig Ablagen. So viel Krimskrams, wie dort verstaut werden könnte, kann man gar nicht mitschleppen. Der Gangwahlhebel ist mit dem Facelift ans Dreispeichen-Lenkrad gewandert, wo er etwas verdeckt platziert wurde. Aber daran gewöhnt man sich sehr schnell.
Die 215 PS Systemleistung unseres Exemplares reichen für den 1650 Kilogramm schweren Hyundai mehr als aus, aber trotz sportlicher N-Line-Ausstattung ist er eher ein gediegener Vertreter seiner Zunft. Bei der Wahl der Fahrstufen beließen wir es darum meist bei Eco, auf Sport stellten wir nur kurz zum Ausprobieren. Im dementsprechend entspannten Fahrbetrieb bereitet einem der Tucson nicht zuletzt wegen der Vielzahl der Assistenzsysteme nie Aufregendes.
Rekuperation ist mit den Schaltwippen am Lenkrad in drei Stufen möglich. Bei stärkster Einstellung bremst der Tucson fast bis zum Stillstand, One-Pedal-Drive ist aber nicht möglich. Ein kurzes Stück nach dem Anfahren unterstützt das 48-V-Bordnetz, rein elektrisch können aber keine nennenswerten Strecken zurückgelegt werden.
Passagiere hinten werden nicht stiefmütterlich behandelt. Sie haben ausreichend Platz, zudem ist ihre Rückenlehne in verschiedenen Winkeln einstellbar und kann per Fernentriegelung vom Kofferraum aus umgelegt werden. In der von uns gefahrenen Ausstattungsversion ist auch hinten eine Sitzheizung vorhanden. Unterm Ladeboden sind mehrere kleinere Fächer für diverses Nützliches.
Kritik: Die sehr hilfreiche Totwinkelkamera, die sich beim Blinken einschaltet, ist leider bei starkem Regen und diffusen Lichtverhältnissen ziemlich wirkungslos.
Kosten: Beim Verbrauch ging die Tendenz zu 7,5 bis 8 Liter auf 100 Kilometer. Der von uns gefahrene Hyundai Tucson 1.6 T-GDI Hybrid N Line kostet 51550 Euro, wobei 4050 Euro für die Zusatzausstattung fällig werden.
Fazit: Nach der Überarbeitung erweist sich das Kompakt-SUV im Alltag noch mehr als ein unaufgeregter, aber feiner Begleiter. Volker Pfau