Ein Kleiner mit All-inclusive-Ausstattung

von Redaktion

Alltagserfahrungen mit dem Mitsubishi Colt in der Topversion für 23990 Euro

Der Colt hat gezielt die gewachsene Kleinwagen-Konkurrenz im Visier. Deshalb schiebt Mitsubishi jetzt mit einem optisch attraktiven wie auch technisch überzeugenden Angebot nach und will so an zuletzt gute Verkaufszahlen hierzulande anknüpfen. Ob der Colt, der sich über 99 Prozent der Komponenten mit dem Renault Clio teilt, in wichtigen Disziplinen überzeugen kann, klärt der Alltagstest mit der top ausgestatteten 91-PS-Version. Hier sorgt der Einliter-Dreizylinder-Benziner mit Zusatzbeatmung (Turbo) für Vortrieb.

Lob: Alles, was dem Komfort und der Sicherheit dient, bietet die Top-Ausstattung zu einem überschaubaren Aufpreis. Mit halbautomatischem Ein- und Ausparken hat man sich schnell ohne großes Zutun in einen Abstellplatz manövriert. Dazu kontrolliert die nach allen Seiten schielende Kamera die Umgebung, was auf engen Supermarkt-Parkplätzen hilfreich ist. Überhaupt lässt die Komfort- und Sicherheitsausstattung in diesem Kleinwagen keine Wünsche offen. Lenkradheizung, Smartphone-Anbindung oder Sprachsteuerung sind weitere Beispiele und erleichtern den Alltagsbetrieb. Platzangebot und Kofferraum entsprechen dem Klassen-Standard. Mit Tasten und Drehreglern lassen sich individuelle Ansprüche an Klimatisierung oder Sitzheizung unkompliziert realisieren. Alles easy, wie auch die Orientierung am großen Farbdisplay oder im Digital-Cockpit. Das müde Handy legt man in die induktive Ladeschale.

Nichts auszusetzen gibt es am leichtgängigen Lenkverhalten oder an den über verschiedene Fahrprofile individuell zu regelnden Fahreigenschaften. Etwas vorlaut geht der Dreizylinder zu Werke, allerdings nur in höheren Drehzahlen. Da sind sie alle gleich. Keine Auffälligkeiten gibt es bei den rundherum ordentlichen Fahrleistungen.

Kritik: Längst wünscht man sich auch in der Vier-Meter- Klasse die automatische Getriebesteuerung. Deshalb ist die für den Turbo alternativlose Sechsgang-Schaltung vor allem im Stadt- und Kurzstreckenbetrieb eher kein Vergnügen. Und nur wer den Getränketransport als sportliches Zwischen-Workout betrachtet, wird der Ladekante am Kofferraum nichts vorwerfen.

Kosten: Im Alltagsbetrieb registrierten wir einen Durchschnittsverbrauch von knapp sechs Litern auf 100 Kilometer. Also alles im Lot. Geht’s um die Anschaffung, lässt der Colt schon bei knapp unter 18000 Euro mit sich reden. 23990 Euro kostet die Top-Version des Turbo-Benziners. Wohlgemerkt mit allem Drum und Dran einschließlich Premium-Soundsystem.

Fazit: Ein auch qualitativ überzeugender Colt hat mit der All-inclusive-Ausstattung und guten Noten in sämtlichen Disziplinen das Potenzial, in der Kleinwagen-Klasse wieder vorne mitzumischen. Manfred Gleißner

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