ZKB

von Redaktion

Mit den Abkürzungen ist das so eine Sache. Aufgrund der zunehmenden Unwilligkeit nachwachsender Bevölkerungsgruppen, längere Zeit mit dem Schreiben von Texten zu verbringen, greift man stets mehr zu der guten, alten Abkürzung. Missverständnisse sind vorprogrammiert, werden aber in Kauf genommen. Die Abkürzung wird schlicht innerhalb der eigenen Blase so oft trainiert, bis sie sitzt und den Unwissenden als Außenstehenden der „Community“ brandmarkt.

So ist es auch bei der Abkürzung ZKB. Der Makler oder der händeringend nach einer neuen Bleibe Suchende wird sofort Bescheid wissen: Diese drei Buchstaben stehen für „Zimmer, Küche, Bad“, die Kurzbeschreibung einer Wohnungsausstattung, meist in entsprechenden Annoncen zu finden. Der Finanzexperte wird dagegen laut widersprechen und eine Kantonalbank aus Zürich benennen – es ist ein Teufel mit diesen Abkürzungen. Doch zurück zum Immobilienbereich. Grundsätzlich kann man sich in Zeiten des Buchstabensparzwangs fragen, ob ein so niedriger Informationsgehalt wie „Zimmer, Küche, Bad“ überhaupt sein Auftauchen in Annoncen rechtfertigt. Denn ein oder mehrere Zimmer sollten bei einer Wohnung schon vorhanden sein und ein Bad an sich auch (gut, in Städten wie München oder Hamburg wird man sich wohl bald mit Etagenklos zufrieden geben). Aber ja: Die Küche ist da oder man bringt sie mit – eine deutsche Eigenart im Übrigen, die mobile Küche, was bei internationalen Freunden vielfach für Kopfschütteln sorgt. So erhält immerhin das „ZKB“ seine Berechtigung. Wobei ein „K“ für Küche reichen würde. Aber dann kennt sich wohl endgültig keiner mehr aus.Ck

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