Echt erfrischend, dieser Kleine

von Redaktion

Das überarbeitete Mini-SUV Nissan Juke weckt im Alltagstest jugendliche Gefühle

Als klassische Kundschaft von SUV gelten gemeinhin eher ältere Menschen. Doch auch Jüngere steigen gerne in einen erhabeneren Fahrersitz. Diesem Kundenkreis will Nissan mit dem Juke ein frech gestyltes Mini-SUV schmackhaft machen. Wir waren mit dem kleinen Japaner in der Ausstattungsvariante N-Sport unterwegs, die im sehr auffälligen Iconic Yellow-Gelb lackiert war.

Lob: Das Design ist clever, denn scheinbar hat der viertürige Juke nur zwei Einstiegsöffnungen, weil die Griffe der hinteren Türen im Dachholm versteckt sind. Das Innere wird farbig aufgefrischt und wirkt jugendlich. Der Touchscreen mit 12,3 Zoll Bildschirmdiagonale ist gut zu bedienen, die Menüsteuerung logisch. Temperaturen werden über Schalter und Knöpfe geregelt. Dem knappen Platz geschuldet sind die verstreut angeordneten Schalter auf der Mittelkonsole.

Beim Start sorgt der kleine Elektromotor im Hybrid für einen überraschend flotten Antritt. Dabei sind die 143 PS für den 1405 Kilogramm schweren Kleinen im Grund bereits ausreichend Power. Abheben kann man nicht, denn die Höchstgeschwindigkeit ist auf 166 km/h beschränkt. Dafür kann man mit dem Juke wunderbar über Tempo-100-Straßen cruisen oder im Sport-Fahrmodus mal einen flotteren Reifen wagen.

Aktiviert man das sogenannte E-Pedal, rekuperiert der Wagen beim Gaswegnehmen und verzögert fast bis zum Stillstand. Irritierend ist der etwas brummige Motor beim Umschalten von E- auf Verbrennerbetrieb, aber man gewöhnt sich daran.

Lob gibt es für die schnell wärmenden Lenkrad- und Sitzheizungen sowie für die sehr gute Rückfahrkamera, die allerdings nur bei gutem Wetter eine exzellente Sicht nach hinten ermöglicht.

Bauartbedingt überschaubar ist der Kofferraum mit 78 Zentimeter hoher Ladekante, in den von 305 bis 1070 Liter Gepäck passen. Ein zusätzliches Staufach befindet sich unterm Kofferraumboden.

Kritik: Der Nissan Juke ist klein und knuffig, die extravagante Karosserie ermöglicht aber nur eine schlechte Rundumsicht. Und trotz der geringen Länge von 4,21 Metern hat er einen Wendekreis von 11,4 Metern.

Kosten: Der Verbrauch schwankte geschwindigkeitsabhängig. Bei dezenter Fahrweise blieben wir locker unter sechs Litern auf 100 Kilometern, bei Autobahnrichtgeschwindigkeit konsumierte der Juke etwa einen Liter mehr. Der Grundpreis des von uns gefahrenen Juke Hybrid N-Sport beträgt 34890 Euro, der Einstiegspreis für das günstigste Modell liegt bei 24790 Euro.

Fazit: Der Juke ist ein erfrischender Kleiner, er sieht ungewöhnlich aus, überzeugt im Alltag, macht Spaß im Stadtverkehr und auf flotter Landstraßenfahrt – aber der Preis, den man dafür bezahlt, ist ziemlich hoch. Volker Pfau

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