Immobilien-ABC: Indexmiete

von Redaktion

Wer in Deutschland eine Wohnung mietet, kann auf eine besondere Vertragsklausel stoßen: die Indexmiete. Sie erlaubt es Vermietern, die Miete an die Inflation anzupassen. Doch was bedeutet das genau – und welche Vor- und Nachteile hat diese Regelung für Mieter und Vermieter? Bei der Indexmiete wird die Miethöhe an den Verbraucherpreisindex (VPI) des Statistischen Bundesamtes gekoppelt. Steigt die Inflation, steigt auch die Miete. Umgekehrt wäre eine Senkung möglich, kommt aber selten vor. Der Index misst die Preisentwicklung für Waren und Dienstleistungen und wird regelmäßig veröffentlicht. Ein plötzlicher Anstieg der Inflation kann daher direkte Auswirkungen auf die Mietkosten haben. Ein Vorteil der Indexmiete ist ihre Transparenz: Die Anpassung erfolgt objektiv, willkürliche Erhöhungen entfallen. Zudem sind während der Vertragslaufzeit weitere Mieterhöhungen, etwa wegen Modernisierungen oder der ortsüblichen Vergleichsmiete, ausgeschlossen.

Vermieter profitieren von planbaren Einnahmen, während Mieter Erhöhungen nur bei Inflation erwarten müssen. Allerdings birgt die Indexmiete in Zeiten hoher Inflation Risiken für Mieter. Es gibt keine festen Obergrenzen, sodass steigende Lebenshaltungskosten zu häufigeren und deutlicheren Mieterhöhungen führen können. Insbesondere in wirtschaftlich unsicheren Zeiten kann dies eine zusätzliche Belastung darstellen. Da die Indexmiete eine langfristige Bindung bedeutet, sollten Mieter vor Vertragsabschluss prüfen, ob sie mit potenziellen Steigerungen umgehen können. Wer sich mehr Planungssicherheit wünscht oder ein festes Budget hat, könnte mit einem klassischen Mietvertrag besser fahren. eid

Artikel 6 von 11