Mazda ist bekannt dafür, gegen den Strom zu schwimmen. Die Japaner halten am Kreiskolbenmotor fest, brachten den ersten Benziner mit Selbstzündung (Skyactiv-X-Motor) und präsentierten nun mit dem CX-80 ein Dickschiff mit Sechszylinder-Diesel – gegen den Downsizing- und Elektro-Trend. Wir kletterten in das Riesen-SUV.
Lob: Der CX-80 ist eine Neuentwicklung. Das Cockpit ist erfreulich konservativ gestaltet. Das bedeutet, dass es jede Menge Knöpfe und Schalter gibt, deren Funktion selbsterklärend und deren Bedienung einfach ist. Da bedarf es keiner langen Eingewöhnung – man drückt den Startknopf und dieselt los.
Der Reihen-Sechszylinder mit 3283 Kubikzentimetern Hubraum ist erwartungsgemäß ein souveränes Aggregat. Mit 254 PS und einem maximalen Drehmoment von 550 Nm bereits ab 1500 U/min hat er stets ausreichend Kraft, den 2131 Kilogramm schweren Mazda adäquat zu bewegen. Schnell wird sein bevorzugtes Einsatzgebiet klar: Der CX-80 ist ein angenehmer Kilometerfresser, mit dem man bei moderatem Tempo auf der Autobahn sehr entspannt und dabei sehr weit fahren kann. Er kann auch anders: Im Sport-Fahrprogramm ist man überraschend behende unterwegs, der agile Motor und das ausgewogene Fahrwerk bereiten erstaunlich viel Vergnügen beim zügigeren Vorankommen auf Bundes- und Landstraßen.
Eingesetzt haben wir das Mazda-SUV weniger als Lust-, sondern vielmehr als Lasttransporter. Die in unserem Exemplar eingebauten sechs Einzelsitze ließen sich fix umlegen, sodass eine große ebene Ladefläche entstand und wir theoretisch bis zu 1971 Liter Gepäck hätten befördern können. Dass es neben dem Normal- und dem Sport-Fahrprogramm noch je eines für Offroad und Anhängebetrieb (maximal 2,5 Tonnen) gibt, spricht für den Nutzfahrzeugeinsatz.
Das 4,99 Meter lange und 1,89 Meter breite Dickschiff lässt sich überraschend gut im Stadtverkehr bewegen und auf Parkplätzen rangieren, nur die Parklücken erweisen sich oft als zu klein.
Kritik: Das Navi führte uns zwar ordentlich zum Ziel, es war aber in Bezug auf die aktuelle Verkehrssituation nicht immer auf der Höhe der Zeit, denn immer wieder zeigte es Staus einfach nicht an.
Kosten: Der Verbrauch betrug auf den gesamten Testzeitraum umgerechnet ziemlich genau sieben Liter Diesel auf 100 Kilometer. Die Reichweitenangabe von fast 1000 Kilometer nach dem Volltanken erscheint uns als sehr realistisch. Der voll ausgestattete Mazda CX-80 kostet in der von uns gefahrenen Homura-Plus-Version 69350 Euro.
Fazit: Der Mazda CX-80 ist eine echte Wuchtbrumme. Vor allem Langstrecken absolviert er souverän, zeigte aber auch im alltäglichen Berufsverkehr erstaunliche Qualitäten. Volker Pfau