Ein Fest für den Blumenkranz

von Redaktion

1. Mai auf Hawaiianisch: Der Tag des Lei

Ob zur Begrüßung am Flughafen, zur Verabschiedung im Hotel oder zu einer privaten oder geschäftlichen Feierlichkeit: Der Blumenkranz, Lei genannt, gehört zu Hawaii wie der Begriff aloha. Während in unseren Breitengraden am 1. Mai der Arbeiterbewegung gedacht wird, zelebrieren Bewohner und Besucher aller sechs touristisch erschlossenen hawaiianischen Inseln an diesem Tag den Lei, seine kulturelle Bedetung und Symbolik. Steht die landestypische Blumenkette doch für Liebe, Respekt, Gastfreundschaft und Zusammenhalt – und das natürlich nicht nur am 1. Mai.

Der Ursprung des Blumenkranzes

Am 1. Mai wird auf allen Inseln Hawaiis mit verschiedenen Events wie Paraden, Straßenpartys, Schulaufführungen und Lei-Wettbewerben der Blumenkranz als Kultur­erbe gefeiert. Was so hübsch und vermeintlich simpel klingt, ist traditionelles Handwerk, das von Bräuchen, Saisonalität der Flora, Verbindungen zum ‚aina (Land) und zu den Vorfahren und einem tief verwurzelten Regelwerk geprägt ist.

Lei wurden von den frühen polynesischen Siedlern, die die Inselgruppe vermutlich von Tahiti aus erreichten, nach ­Hawaii gebracht: Aus Blumen, Blättern, Muscheln, Nüssen, Federn und sogar tierischen Knochen und Zähnen hergestellt, dienten sie als Schmuck, Schutz vor Krankheit, aber auch als Opfergabe für Götter oder zum Abschluss eines Friedensvertrag zwischen gegnerischen Oberhäuptern. Auch heute noch werden die Blumenkränze, die um den Hals, am Kopf, an Hand- und Fußgelenken getragen werden können, zu verschiedenen Anlässen überreicht. Zum Beispiel auch zu Jubiläen – nicht selten stapeln sie sich so um den Hals, dass der Kopf des Trägers in einem Meer aus Blüten zu versinken scheint.

Ein Feiertag
war geboren

In den frühen 1900er-Jahren, während der sogenannten Boat Days, warteten Lei-Verkäufer am Pier des Aloha Tower, um Besucher mit Blumenkränzen willkommen zu heißen und Einheimische zurück auf Hawaii zu begrüßen. 1929 in Downtown Honolulu bekamen die Festivitäten erstmals offiziell den Namen „Lei Day“. Der Feiertag wurde von Honolulu-Star-Bulletin Autor und Dichter Don Blanding vorgeschlagen, um den Brauch und das Handwerk des „lei ­making“, also die Herstellung der Kränze, zu ehren. Seine Kollegin, Kolumnistin Grace Tower Warren, schlug das Datum vor und kreierte den Slogan „May Day is Lei Day in Hawaii“. Ebenfalls 1929 komponierten Ruth und Leonard „Red“ Hawk den gleichnamigen Song, der auch heute noch immer am 1. Mai gespielt wird.

Dos and Don’ts –
die Lei-Etikette

• Lei werden meistens verschenkt, mit ihnen gibt man einen Teil von sich selbst.

• Lei können immer getragen werden, auch ohne Anlass.

• Ein Lei sollte niemals abgelehnt werden.

• Der Blumenkranz liegt auf der Schulter auf und wird nicht in Gegenwart der Person, die ihn geschenkt hat, abgenommen.

• Wenn die Blumen verwelken, dürfen sie – ohne Schnur – der Natur zurückgegeben werden (zum Beispiel im Garten oder im Meer).

• Der Plural von Lei ist Lei.

Acht Inseln, acht Farben, acht Blumen

Jede der insgesamt acht Inseln von Hawaii hat eine eigene Farbe und eine eigene Blume, mit der traditionell Lei gebunden werden:

• Ni‘ihau: ke‘oke‘o (Weiß) / pupu (Muscheln – nur Ni‘ihau verwendet keine Blumen)

• Kaua‘i: poni (Lila) / mokihana

• O‘ahu: pala luhiehu (Goldgelb) / ‚ilima

• Moloka‘i: ‚oma‘oma‘o (Grün) /kukui

• Maui: ‚akala (Pink) / lokelani

• La‘anai: ‚alani (Orange) /kauna‘oa

• Kaho‘olawe: hinahina (Silbergrau) / hinahina

• Hawai‘i Island: ‚ula‘ula (Rot) / ‚ohi‘a lehua

Mehr Informationen zum Fest am 1. Mai und anderes Wissenswertes für den nächsten Trip nach ­Hawaii finden Interessierte unter www.gohawaii.com/de. Hawaii Tourism Europe/Amw

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