Osterurlaub mal anders: Rekordei und Riesenomelett

von Redaktion

Sonne tanken am Meer, Wandern im Gebirge: Natürlich kann man die Ostertage für klassischen Urlaub nutzen. Oder man besucht Egg, Bunny und Ostereistedt – hier ein paar österliche Reiseinspirationen…

Räumen wir den Klassiker gleich zu Beginn einmal ab: die Osterinsel. Abgesehen von ihrem Namen hat das weltberühmte Eiland mit seinen Steinstatuen nichts mit Ostern zu tun. Sie wurde eben nur an einem Ostertag im Jahr 1722 von einem niederländischen Seefahrer entdeckt. Ohnehin gilt: Für Reiseziele mit Ostern im Namen muss man nicht erst Richtung Pazifik fliegen. Es gibt viel nähere Orte, die auch noch viel mehr mit Ostern zu tun haben.

Ostereistedt zum Beispiel. Das Dorf, auf halbem Weg zwischen Bremen und Hamburg, hat ein Osterhasenpostamt. Wer dorthin schreiben möchte, adressiert an Hanni Hase, Am Waldrand 12, 27404 Ostereistedt. Geht der Brief bis eine Woche vor Karfreitag ein, antwortet der Osterhase. (www.deutschepost.de/ de/o/ostergruesse/hanni-hase.html).

Weitere Orte, die allein wegen des Namens an Ostern eine Reise wert sind: Die österreichische Gemeinde Egg im Bregenzerwald ist perfekt für eine Eiersuche, auch in der Schweiz nahe Zürich gibt es ein Egg. Oder doch lieber Hase statt Ei? Dann ab ins Dorf Bunny im englischen Nottinghamshire.

Blumenteppiche und knallige Tauben

Ob der erkrankte Papst ­Franziskus dieses Ostern selbst den Segen „Urbi et Orbi“ erteilen können wird oder nicht: Die Ostermesse im Vatikan wird als einer der zentralen Gottesdienste des Jahres in jedem Fall stattfinden – Rom ist ein klassisches Osterziel, insbesondere für gläubige Reisende.

Wer es bunter mag: In Sevilla beispielsweise werden die gesamte Karwoche (www.spain.info/de/kalender/karwoche-­sevilla) Prozessionen gefeiert, bei denen geschnitzte Heiligenfiguren durch die Gassen getragen werden. Und in der Stadt Antigua im Hochland von Guatemala werden zu Ostern die sogenannten Alfombras ausgelegt – vergängliche Teppiche aus Blumen, Farben und Sägemehl.

Knallig geht es in Florenz zu: Am Ostersonntag wird auf der ­Piazza del Duomo, im Zentrum der toskanischen Stadt, traditionell ein mit Feuerwerk geschmückter Holzwagen entzündet – durch eine Rakete in Taubenform, der „Colombina“, die am Altar der Kirche Santi Apostoli angezündet wird und an einem

Draht entlang durch das Kirchenschiff ins Freie jagt, um das Feuerwerk anzufachen. Danach schießt sie zurück in die Kirche. Diese weltlich-religiöse Tradition namens Scoppio del Carro soll Ernteglück bringen.

Riesenomelett und Schoko im Schlosspark

Hartkochen und anmalen: Das ist eine Art, Eier zu Ostern zu verarbeiten. Im südfranzösischen Bessières nahe Toulouse kommen tausende Eier in eine Pfanne von der Fläche einer Kleinküche und werden zu einem gigantischen Omelett verrührt. Die Tradition gibt es seit 1973. Wer Glück hat, kann eine Portion der riesigen Eierspeise abgreifen. Sie wird kostenlos verteilt.

Zu Ostern gehört auch die Eiersuche. Im Englischen Garten geht das super. Wer mag, muss zum Schloss Vaux-le-Vicomte nahe Paris reisen. Dort werden tausende Pralinen auf dem 33 Hektar großen Gelände versteckt. Und damit Kleine und Größere Sucherfolge feiern, wird das Areal unterteilt. Wer bis fünf Jahre alt ist, darf im Gemüsegarten auf die Pirsch gehen, die Sechs- bis Zwölfjährigen suchen im Wald. Und wer von den Erwachsenen das goldene Eichhörnchen gefunden hat, dem winkt der Extrapreis. Die Suche (www.sortiraparis.com/­actualites/paques/articles/50508-paques-2025-la-grande-chasse-aux-oeufs-de-paques-du-chateau-de-vaux-­­le-vicomte-77) steigt von Karsamstag bis Ostermontag.

Das größte
Osterei der Welt

Die kanadische Stadt Vegreville, 100 Kilometer östlich von ­Edmonton, nimmt für sich in Anspruch, das größte Osterei der Welt zu haben. Das tonnenschwere Gebilde ist acht Meter lang, die Außenhülle aus tausenden Einzelteilen zeigt eine traditionelle ukrainische Osterei-Verzierung.

Das Riesenei (www.vegreville.com/p/worlds-largest-pysanka) wurde in den 1970er-Jahren von einem Künstler mit ukrainischen Wurzeln designt.

In seiner Heimat hat das Ostereier-Bemalen eine lange Tradition: Dort heißt es pysanky, was so viel wie „schreiben“ bedeutet. Die Eier werden nämlich nach und nach mit buntem Bienenwachs überzogen und mit detaillierten traditionellen Volksmustern beschrieben.

Seinen Ursprung hat dieses Ritual in prähistorischen slawischen Kulturen, als die Menschen den Sonnengott Dažbog verehrten. Um ihn nach den Wintermonaten zu besänftigen, verzierten sie Eier mit Frühlingssymbolen. Das Pysanka-Museum in Kolomyja ist den kunstvollen Ostereiern gewidmet.

Eine museale Alternative findet sich in der Schwäbischen Alb: In Sonnenbühl-Erpfingen, nahe Reutlingen, öffnet immer an Ostern das Ostereimuseum. Weitere Infos gibt es unter www.sonnenbuehl-tourismus.de. dpa-tmn/JA

Artikel 4 von 11