Neustart für Jaguar

von Redaktion

Der Traditionshersteller ist künftig nur noch elektrisch unterwegs

Der Blick in die Statistik der Neuzulassungen ist ernüchternd: 178 Fahrzeuge der Marke Jaguar wurden von Januar bis April 2025 neu zugelassen, vermeldet das Kraftfahrt-Bundesamt. Verkauft werden seit Monaten keine fabrikneuen Modelle. Die Marke, die im gesamten Jahr 2024 noch 2101 Neuzulassungen meldete, existiert quasi nicht mehr. Doch nun wird alles anders bei Jaguar.

Bei der Miami Art Week im Dezember 2024 zeigte die britische Luxusmarke die Design-Studie Type 00. Vor wenigen Wochen gab es dann die ersten Europaauftritte in Paris und Monaco, und nun stand der Wagen in München und feierte dort seine Deutschlandpremiere. Nächste Station: Mumbai in Indien.

Der zweisitzige Type 00 wird so, wie er derzeit gezeigt wird, nicht in Serie gehen. Aber man kann an ihm sehen, wohin der Weg von Jaguar gehen soll und wie sich die Marke, die ja quasi vom Markt verschwunden war, neu positioniert. Getreu dem Motto des Gründers, Sir William Lyons, soll Jaguar wieder „a copy of nothing“ werden, eine Marke, die ganz für sich steht und lieber polarisiert als versucht, den Massengeschmack zu treffen. Nachdem die ersten Bilder des Type 00 veröffentlicht wurden, gab es in den Sozialen Medien einen Aufschrei, der von vollkommener Ablehnung bis hin zu totaler Begeisterung reichte. Jaguar war plötzlich die Marke, über die die Welt am meisten gesprochen hat.

Klar war bei diesem Neustart von Anfang an, dass man in Bezug auf den Antrieb keine Kompromisse eingehen wird. Es wird nur elektrisch angetriebene Autos geben, die im Luxussegment angesiedelt sind.

Der auf der Designstudie basierende Stromer wird vermutlich beim Serienstart, der Anfang 2026 realistisch sein dürfte, nicht unter 120000 britische Pfund kosten, was aktuell rund 142000 Euro entsprechen würde.

Derzeit sind erste Prototypen zu Fahrerprobungen unterwegs, die rund ums englische Werk Solihull und im Norden Skandinaviens stattfinden. An den Außenmaßen des rund fünf Meter langen, zwei Meter breiten und nur 1,30 Meter hohen Wagens wird sich kaum etwas ändern, die derzeit eingebauten elektrisch aufschwingenden Scherentüren wird man dagegen eher nicht vorfinden. Auch der Innenraum mit extrem tief liegenden Sitzen und einem Steg, der den Innenraum in zwei Hälften teilt, wird voraussichtlich den praktischen Bedürfnissen angepasst werden. Aus Jaguar-Kreisen war zu hören, dass das Serienmodell als 2+2-Sitzer auf den Markt kommen soll.

Zu Batterien, Motoren und Leistung macht man bei Jaguar noch keinerlei Angaben. Angesichts der hohen Ansprüche an die Marke dürfte es aber nicht verwundern, wenn die 1000-PS-Grenze überschritten wird. V. Pfau

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