Natürlich baden

von Redaktion

Ökologische Schwimmalternative für den Sommer

Der Sommer steht vor der Tür – und mit den steigenden Temperaturen wächst auch der Bedarf an verschiedenen Methoden der Abkühlung. Wem das Hüpfen durch das kühle Nass des Wassersprengers nicht mehr reicht und der eigene Swimmingpool im Garten zu teuer oder zu chemisch ist, kann eine dritte Möglichkeit in Betracht ziehen: die Anlage eines Badeteichs.

Biologische

Wasseraufbereitung

Für viele klingt der Badeteich immer noch nach einer dunklen Brühe, in die man nur maximal den großen Zeh hineinstecken will. Tatsächlich kann diese Form eines natürlichen Pools bei richtiger Handhabung ähnlich klares Wasser bereithalten wie auch dessen chemisches Pendant – und das bei deutlich besserer und natürlicherer Wasserqualität. Denn das Gewässer kommt ganz ohne chemische Zusätze wie Chlor aus. Die Wasseraufbereitung erfolgt rein biologisch durch Pflanzen, Mikroorganismen und spezielle Filtersubstrate.

Der Teich untergliedert sich dabei in zwei Bereiche: einen Schwimmbereich und den Regenerations- und Filterbereich. In diesem sind meist Wasserpflanzen und verschiedene Kiesschichten angelegt. Die Pflanzen und dazugehörigen Mikroorganismen sorgen dafür, dass Nährstoffe abgebaut und Schwebstoffe aus dem Wasser gefiltert werden. Bakterien im Wurzelwerk der Pflanzen zersetzen organische Stoffe, wodurch das Wasser sauber und klar bleibt. Eine technische Vorrichtung ist allerdings auch oft notwendig, da das Wasser für die natürliche Filterung in Bewegung bleiben muss. Ist keine natürliche Strömung vorhanden, kann eine kleine Pumpe Abhilfe schaffen. Wer handwerklich begabt ist, kann einen Badeteich durchaus auch selbst anlegen. Der Standort sollte sonnig sein (um das Wasser natürlich zu erwärmen) und sich – um zu viel Laub im Wasser zu vermeiden – nicht direkt unter Bäumen befinden. Mit Holzpflöcken und Schnur die geplante Form markieren, den Schwimm- und Regenerationsbereich kennzeichnen und die Teichgrube mit einem Kleinbagger ausheben. Der Schwimmbereich sollte dabei eine Tiefe von 1,5 bis 1,8 Meter haben, der Regenerationsbereich nur 40 bis 50 Zentimeter. Sandschicht auftragen, Teichfolie auslegen und Schwimm- und Regenerationsbereich durch eine Wand aus Holz oder Stein abgrenzen. Filterbereich mit Kiesschicht befüllen und mit Wasserpflanzen bepflanzen. Den Teich sollte man abschließend mit Regenwasser befüllen. Leitungswasser ist oft sehr kalkhaltig. Wer den Aufwand nicht scheut, hat am Ende ein Badevergnügen der natürlichen Art – und das auch noch günstiger. Ein Badeteich benötigt deutlich weniger Technik und keine Heizung. Und er ist gesünder: Badende mit Allergie und empfindlicher Haut profitieren vom chlorfreien Wasser. Und nicht nur der Mensch freut sich über einen Badeteich: Die Wasserstelle wird bei richtiger Pflege zum Biotop für Pflanzen und Tiere – und verschönert den Garten auch weit über den Sommer hinweg.

Christoph Kastenbauer

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