Reise-Infos:

Ein Mobile Home und für alle viel Freiheit

von Redaktion

Warum ein Urlaub am Campingplatz für Alleinerziehende das Richtige ist, und was man dabeihaben sollte. Unsere Autorin fuhr mit ihren Töchtern an die Adria.

Ich kann auf dem Boden nicht gut schlafen, ekle mich vor Spinnen und den meisten öffentlichen Toiletten. Campingurlaub im Zelt? Manchmal habe ich übermütig gedacht, das wäre bestimmt ein Abenteuer. Doch das mit einer Neun- und einer Zwölfjährigen? Vor meinem geistigen Auge sah ich stets Berge von Klamotten verteilt, feuchte Handtücher, das ewige Suchen nach der Zahnbürste, Sand im Schlafsack. Und ich war mir sicher: Das werde ich mir niemals antun. Trotzdem bin ich dieses Jahr bereits zum fünften Mal an die Adria auf den Campingplatz gefahren – aber in ein Mobile Home. Man hat sein eigenes Bad, eigene Küche, normale Betten und trotzdem die Freiheit des Campens, ohne sich um den Zeltaufbau kümmern zu müssen.

Camping mit Komfort, Charme und Melone

Zugegeben: Ein Mobile Home ist nicht unbedingt kostengünstiger als eine Ferienwohnung. Für eine Woche zahlt man an der Adria in den Sommerferien – je nach Größe und Komfort sowie Ausstattung des Campingplatzes – ab 1000 Euro aufwärts, günstiger wird’s erst gegen Ende der Ferien im September wieder.

Aber ich mag den Charme dieser Tiny Houses, in denen auf wenigen Quadratmetern alles drin ist, was man braucht, von Spülmaschine über Dusche und Klimaanlage bis Gasherd inklusive Bettwäsche, Geschirr und einer Terrasse, auf der die frische Wassermelone extra gut schmeckt.

Ein Häuschen im Grünen

Für jemanden wie meine Schwester, die unbeschrittene Pfade erkunden will und Einsamkeit sucht, sind die Camping-Dörfer, in denen die Mobile Homes recht eng aneinanderstehen, nichts. Beim Frühstück auf der Terrasse schauen dir die Leute auf die Teller und abends schallt die Musik der Kinder-Disco durch die Nacht. Aber zum einen kann man sich behelfen (dazu komme ich gleich), und zum anderen haben Alleinerziehende viele Vorteile: Die Kinder können sich unabhängig bewegen, denn Autos fahren hier nicht. Die Plätze sind umzäunt, alle Kids draußen unterwegs. Es gibt Bademeister an den großen Pools mit coolen Rutschen, viele Freizeitangebote, Kinderclubs sowie Spiel- und Sportplätze. Man kann entscheiden, ob man kostengünstig selbst kochen oder doch ins Restaurant gehen will; und wenn man Lust auf Gesellschaft hat, muss man nur die Nachbarn ansprechen, die am nettesten ausschauen. Die Strände sind meist sehr gepflegt – und ist es der Campingplatz auch, fühlt man sich fast wie im eigenen Häuschen.

Ein paar Tipps – und viel Gelassenheit

Natürlich ist nicht immer alles nur sonnig und heiter. Es gibt auch Mobile Homes mit Blick auf das Müllhäuserl, oder das Campingplatz-Restaurant ist heillos mit all den Pizza-Bestellungen überfordert. Man muss schon eine Prise Gelassenheit mitbringen. Damit es von Anfang geschmeidiger läuft, meine Tipps:

• Spannt man eine Wäscheleine zwischen den Balken der Terrasse, schafft man sich damit nicht nur Platz zum Trocknen der Badesachen, sondern mithilfe eines großen Strandtuchs darüber auch einen Sichtschutz, wenn man abends ungestört kniffeln will.

• Eine Tischlampe mit USB-Ladeanschluss und Antimücken-Kerzen machen die Terrasse abends gemütlich, wer das noch steigern will, packt eine Lichterkette ein.

• Einkaufen gehen sollte man lieber in den großen Supermärkten in nahe gelegenen Orten. Die sind immer günstiger und haben mehr Auswahl als der Camping-Supermarkt.

• Strandschirme mit Drehfuß als Bodenanker einpacken, weil man die fest in den Sand drehen kann. Die nehmen im Auto kaum Platz weg und sparen die meist teuren Mieten der Liegen am Strand.

• Große Schwimmreifen mit Griff, mit denen man die Kinder über die Wellen zieht oder die man als Kopfstütze benutzt.

• Viele Kinder haben ihre Roller dabei, weil die Wege mitunter weit sein können. Und: Egal, wie alt die Kinder sind, immer Eimer zum Muschelsammeln einpacken.

• Ladekabel für die Handys der Teenager nicht vergessen und WLAN buchen – das sorgt für kleine Auszeiten. Und ich verreise nie ohne Bluetooth-Lautsprecher, Ohrstöpsel und Schlafmaske. Auch Mama braucht mal eine Pause. Heike Steiner

Artikel 2 von 11