Beim Bayern Breaker ist der Name Programm – und das seit über 30 Jahren. „Es gibt nur einen Bayern-Breaker, alles andere sind normale Breakdancer“, erklärt Monty Lagerin nicht ohne Stolz, der das Fahrgeschäft vor zehn Jahren übernommen hat. Der Bayern Breaker ist der Exot unter den Breakdancern und das liegt nicht nur am Namen. „Durch seine Aufmachung und seinen bayerischen Flair ist er überall bekannt, wo wir hinkommen“, erzählt der Schausteller.
Man sieht ihm sein
Alter nicht an
Das Besondere am Bayern Breaker ist nicht nur seine einzigartige Erscheinung. Baujahr 1989, sieht man dem Karussell sein Alter nicht an. „Wir legen wirklich Wert darauf und schauen, dass er jedes Jahr sein Facelifting bekommt“, betont Lagerin. Im Winter wird das Fahrgeschäft komplett zerlegt, wieder zusammengebaut, ausgebessert und mit neuen Teilen versehen. „Damit er immer auf dem neuesten Stand der Technik ist und fehlerfrei sowie mängelfrei überall seine Runden drehen kann.“
Drei Hänger voll mit
Bayern Breaker
Der Auf- und Abbau des imposanten Karussells ist dabei eine logistische Meisterleistung. Auf drei Anhängern wird der Bayern Breaker transportiert, hinzukommen ein Wohnwagen und vier Zugmaschinen. „Mit unserem vierköpfigen Team brauchen wir für einen normalen Aufbau etwa anderthalb bis zwei Tage“, erklärt Lagerin. Der Abbau geht mit zehn bis zwölf Stunden deutlich schneller.
Haushalt, Kinder,
Kasse und Lkw
Als echter Familienbetrieb teilen sich Monty Lagerin und seine Frau die Aufgaben. „Entweder bin ich an der Kasse oder sie ist an der Kasse“, beschreibt er den Alltag. Seine Frau hat extra einen Lkw-Führerschein gemacht, um bei den Transporten von Volksfest zu Volksfest zu unterstützen. „Das ist ihre Funktion hier: Kinder, Haushalt, Kochen, nebenbei mit an der Kasse, ob Chipkasse oder Fahrerstand oben. Und Lkw fahren tut sie natürlich auch noch nebenbei, was für uns eine erhebliche Entlastung ist.“
Ein echtes
Heimspiel
Besonders in Waldkraiburg fühlt sich die Familie heimisch. „Wir wohnen nur 15 Kilometer entfernt in Neumarkt-Sankt Veit, das macht es zu einem echten Heimspiel“, erzählt Lagerin. Die Verbundenheit geht aber über die geografische Nähe hinaus: „Ob Stadtverwaltung, Ordnungsamt oder Elektriker – man fühlt sich wohl und ist eine große Volksfestfamilie. Wir kommen dahin und werden mit offenen Armen empfangen.“
Selbst ist der
Monteur
Die technische Wartung des Bayern Breakers erfordert viel Expertise und Vorbereitung. „Wir haben eine riesige Palette an Ersatzteilen immer dabei, immer vor Ort“, erklärt Lagerin. Was in den Jahren an möglichen Ersatzteilen zusammengetragen wurde, zahlt sich heute aus. Das Team führt die meisten Reparaturen selbst durch, kann aber bei Bedarf auf spezialisierte Unterstützung zurückgreifen. „Es gibt verschiedene Personen, die sich auf solche Fahrgeschäfte spezialisiert haben, gerade für die elektronischen Sachen, wo man dann auch einen telefonischen Support hat.“
Auch wenn externe Hilfe manchmal ein bis zwei Tage Wartezeit bedeuten kann, hat sich das Team über die Jahre umfangreiches Know-how angeeignet. „Mittlerweile kennen wir uns ja auch aus mit unserem Karussell“, sagt Lagerin. „Meistens ist es in wenigen Minuten oder wenigen Stunden geklärt und dann kann der Breaker weiterfahren.“
Herausforderung
Energiekosten
Eine besondere Herausforderung stellen die Energiekosten dar. Bei einer zehntägigen Veranstaltung wie dem Freiburger Volksfest verbraucht der Bayern Breaker zusammen mit den Wohnwagen zwischen 3000 und 4000 Kilowattstunden. „Natürlich sind die Strompreise auch jetzt immens gestiegen“, gibt Lagerin zu bedenken. Der Betrieb reagiert darauf mit Energiesparmaßnahmen: „Wir setzen auf Energiesparlampen, gucken, dass wir alles effizienter machen, um ein bisschen Energie einsparen zu können.“
Mia san mia
Die Beliebtheit des Bayern Breakers scheint ungebrochen. „Viele können sich damit identifizieren, gerade in Bayern. Es scheint das „Mia san mia“ – Gefühl anzusprechen“, schmunzelt Lagerin. „Diese besondere Verbindung zur Region und die familiäre Atmosphäre machen den Bayern Breaker zu mehr als nur einem Fahrgeschäft – er ist eine Institution auf bayerischen Volksfesten.“
Mit seiner einzigartigen Kombination aus traditionellem Volksfestcharme und moderner Technik begeistert der Bayern Breaker auch nach über drei Jahrzehnten seine Fahrgäste. Für Monty Lagerin und seine Familie bedeutet das Geschäft harte Arbeit, aber auch große Erfüllung. Wie er selbst sagt: „Das Geschäft funktioniert ja eigentlich auch ganz gut.“ Eine bescheidene Untertreibung für einen der bekanntesten Breakdancer Bayerns.