Nein, hier geht es nicht um Übersinnliches. Der X-Faktor steht für etwas schwer Mess- und Greifbares – und im Immobilienbereich für einen nicht quantifizierbaren Faktor, der den Wert des jeweiligen Objekts bestimmt. Der Begriff wird im internationalen Immobiliensektor zunehmend als Synonym für besondere, teils neue Einflussgrößen verwendet, die bei Qualität und Preisbestimmung von Häusern eine immer größere Rolle spielen.
Besonders relevant ist hierbei der ESG-X-Faktor (Environmental, Social, Governance) – im Deutschen besser bekannt unter Nachhaltigkeitskriterien.
So geht es mehr denn je nicht allein um die reine Quantität und Qualität: Eine luxuriöse Acht-Zimmer-Villa mit Marmorboden und goldenen Wasserhähnen wird heutzutage nicht automatisch den Höchstpreis erzielen. Der Drang nach Prunk und Protz wird abgelöst von dem Bedürfnis nach einem guten Gewissen und einem besonders gesunden Wohnumfeld. Was deshalb heutzutage vielfach zieht, ist eher die schadstofffreie, biologische Dämmung in den Wänden, die natürlichen Materialien des Eichenparketts (aus gesundem Mischwald natürlich), die Wärmepumpe vor dem Haus und die Photovoltaikanlage auf dem Dach, mit der sich sogar der Outdoor-Pool den ganzen Herbst ohne schlechtes Gewissen heizen lässt. So ist der X-Faktor keine tatsächliche mathematische Größe, wie es vielleicht den Anschein haben mag. Er wird vielmehr als metaphorischer Multiplikator den tatsächlichen Größen der Flächenberechnung und Flächennutzung vorangestellt. Das Ergebnis ist nicht messbar, aber dennoch vorhanden. Womit man doch wieder beim Übersinnlichen angekommen ist. Ck