Familie Knipf feiert 25 Jahre

von Redaktion

Mehr als nur ein Stand mit Spielwaren und Folienballons

Als gebürtiger Mühldorfer zog es Siegfried Knipf und seine Familie vor einem Vierteljahrhundert erstmals auf das Waldkraiburger Volksfest. „Wir hatten von Anfang an ein sehr freundschaftliches Verhältnis mit unseren dortigen Nachbarn – dem Stand vom Roten Kreuz und Harmel Singh“, erinnert sich Marion Knipf. Eine kleine Gemeinschaft entstand, in der man sich gegenseitig unterstützte – sei es beim Aufpassen oder beim Auf- und Abbau. „Viele Jahre standen wir immer zusammen, grillten gemeinsam, Kuchen wurde gebacken“, so ihre Erinnerungen.

Das Sortiment ändert
sich, Klassiker bleiben

Spielwaren, Folienballons und Volksfestglubberl: Das Sortiment der Familie hat sich über die Jahre stetig weiterentwickelt. Jedes Jahr im Januar informieren sie sich auf der Nürnberger Spielwarenmesse über neue Trends und passen ihr Angebot an. Doch die Klassiker bleiben: „Nach wie vor gehen die Ballons, die Bruder- und Siku-Fahrzeuge gut“, so Marion Knipf. Besonders freut sie sich, wenn Kinder mit ihrem gesparten Volksfestgeld kommen, um sich einen besonderen Wunsch zu erfüllen.

Die Kinder von einst
kommen nach wie vor

Auch zu manchen Kunden hat sie ein besonderes Verhältnis entwickelt: „Die Kinder von vor 25 Jahren haben selbst wieder Kinder und kommen immer noch zu uns“, erzählt sie stolz. Eine besonders bewegende Geschichte verbindet die Familie mit einer langjährigen Kundin: „Wir hatten in Waldkraiburg eine Kundin, die kam immer am letzten Montag und kaufte einen Ballon – ein Herz mit ‚I love you‘ drauf und schickte diesen nach dem Feuerwerk in den Himmel für ihre verstorbene Mama.“ Die Knipfs erlebten mit, wie deren Kinder heranwuchsen – und mussten später auch vom Tod dieser treuen Kundin erfahren. „Jedes Jahr schicken wir jetzt einen roten Ballon für sie in den Himmel und denken an sie!“

Schaustellerdasein kann
recht sportlich sein

Als Familienbetrieb sind die Knipfs von Ende März bis Oktober – mit einer Unterbrechung im Juni – auf verschiedenen Volksfesten unterwegs. Herausfordernd findet das Paar am Schaustellerleben vor allem die Logistik: „Manchmal hat man zwischen zwei Volksfesten nur zwei bis drei Tage Zeit zum Abbauen, Weiterfahren, wieder Aufbauen, alles Putzen und weiter geht’s“, beschreiben sie den straffen Zeitplan. „Das ist dann schon recht sportlich.“

Dennoch überwiegt die Freude auf den nächsten Einsatz: „Nach der Winterpause freut man sich, wenn es wieder losgeht, man bekannte Gesichter sieht, wenn Kunden sagen ‚schön, dass ihr wieder dabei seid‘.“

Eine Veränderung hat die Familie über die Jahre dennoch bemerkt – im Verhalten der Besucher: „Die Menschen heute sind im Gegensatz zu früher hektischer und ungeduldiger“, stellen beide fest.

Mehr Hektik, mehr
Ungeduld

„Es wird auch mal versucht zu handeln. Ich sag dann immer: Beim Bier gebt ihr Trinkgeld und bei einem Fächer für vier Euro wollt ihr handeln?“

Zu den besonderen Angeboten gehörten lange Zeit auch die beliebten Volksfestglubberl: „Wir haben die Glubberl seit zehn Jahren und waren damals so ziemlich die ersten, die das machten“, so Marion Knipf.

Jedes Einzelne wurde von Hand beschriftet, was sie zu echten Unikaten machte. Doch als ein zweiter Stand mit gleichem Angebot auf dem Fest erschien, entschied sich die Familie, diese Souvenirs in Waldkraiburg nicht mehr anzubieten.

Die Heimatverbundenheit der Familie spielt bei der Wahl ihrer Standorte eine wichtige Rolle. Das ist auch der Grund, warum sie Jahr für Jahr von Straubing, wo sie mittlerweile leben, nach Waldkraiburg und auch nach Mühldorf anreisen. Und das wollen die beiden auch noch möglichst lange so fortführen.

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