Mazda meldet sich im E-Segment zurück: Die elegante Fließhecklimousine 6e tritt die Nachfolge des Elektro-Mazdas MX-30 an. Ein erster Fahrtest in dem neuen Mittelklassemodell, das ab September erhältlich ist.
Optisch gefällt an der Front des 4,92 Meter langen und 1,49 Meter hohen Japaners der große typische Mazda-Grill. An der großen Heckklappe befindet sich über der horizontalen Rückleuchtenleiste ein breiter Heckspoiler, der ab Tempo 90 km/h automatisch ausfährt.
Der Innenraum ist hell und einladend ausgestattet mit edlen Materialien, optional auch mit Alu- und Echtholz-Applikationen. Dazu serienmäßig beheiz- und belüftbare Vordersitze, Panoramadach mit elektrischem Sonnenschutz. Im Fond haben Mitfahrer trotz der abfallenden Karosserie viel Platz. Bescheiden ist das Kofferraumvolumen von 466 bis 1074 Litern. Dafür besitzt der neue Mazda 6e einen großen 72-Liter-Frunk, in dem neben dem Ladekabel noch eine große Tasche Platz hat. Manko am Heck: das relativ kleine Rückfenster.
Serienmäßig hat der neue Mazda 6e drei Displays: Neben dem Instrumentendisplay (10,2 Zoll) ein funktionelles Head-up-Display, das bei Schneefall die Farbe von Weiß auf Blau wechselt. Mittig befindet sich ein 14,6 Zoll großer Touchscreen für Kommunikation und Infotainment. Der dient auch fürs umständliche Einstellen von Klimaanlage, Lautstärke und auch das Bedienen des Scheibenwischers oder der Außenspiegel. Im neuen Mazda-Cockpit gibt es nur noch wenige Tasten und physische Bedienelemente. Die alternative Sprachsteuerung war bei unserer Testfahrt unter anderem bei der Ladeplanung für längere Fahrten nicht immer eine Hilfe. Allerdings gibt es zwei konfigurierbare Tasten am Lenkrad.
Der Mazda 6e verfügt über drei Fahrmodi mit vier Rekuperationsstufen. One-Pedal-Drive bis zum Stillstand ist allerdings nicht möglich. Die einstellbare Lenkung war im Test leichtgängig und präzise, aber mit wenig Rückmeldung. Fahrspaß bietet das E-Mobil dennoch: Auf der Landstraße punktete die Limousine bei schnelleren Kurven mit sattem Grip und Stabilität, nur bei schlechteren Straßen zeigte sich das Fahrwerk zeitweise etwas hart. Die 1962 Kilogramm schwere Limousine hat 258 PS, bei Tempo 175 km/h ist Schluss.
Mit der kleinen 69-kWh-Batterie gibt’s den Mazda 6e in der Basisversion Takuma mit guter Grundausstattung und 479 Kilometern Reichweite ab 44900 Euro. Der Mazda 6e EV Long Range mit 80-kWh-Akku schafft bis zu 552 Kilometer und kostet 46900 Euro.
Der außen wie innen feine Mazda 6e ist trotz Heckspoiler kein echter Sportler, sondern eher ein sportlicher Cruiser für Stadt- und Überlandtouren – zu einem interessanten Preis. Uwe Fajga