Attraktive Menschen – tolle Jobs?

von Redaktion

Baugewerbe startet Imagekampagne mit YouTube-Stars

Der Bausektor kämpft nicht nur mit gestiegenen Kosten und einer gesunkenen Nachfrage, sondern auch mit einem wachsenden Mangel an Fach- und Nachwuchskräften. Um diesem zu begegnen, beschreitet das traditionelle Gewerbe neue Wege. Sogenannte YouTube-Creators – die Real Life Guys – sollen es richten.

Ist es uncool geworden, als Handwerker, Ingenieur, Architekt, Installateur oder einfacher Bauarbeiter zu arbeiten? Der Zentralverband Deutsches Baugewerbe (ZDB) um seinen Vorsitzenden Felix Pakleppa dürfte nicht immer genau wissen, was in den Köpfen potenzieller junger Nachwuchskräfte so vor sich geht. Populäre Interneterscheinungen für sich einzuspannen, um das Berufsbild ein wenig im Stil des neuen Zeitalters aufzuhübschen, dürfte deshalb als gute Idee durchgehen. 

„Wir wollen jungen Menschen ein realistisches und motivierendes Bild vom Bauhandwerk vermitteln. Durch die Zusammenarbeit erreichen wir neue Zielgruppen und können greifbar machen, wie spannend und relevant unsere Berufe sind“, erklärt Pakleppa die Ziele hinter der Partnerschaft. Wie realistisch das vermittelte Bild innerhalb des YouTube-Channels ausfallen wird und ob die Kampagne am Ende tatsächlich relevante Ergebnisse bereithält, bleibt abzuwarten. 

Die Real Life Guys sind Medienprofis, davon zeugen nicht allein die knapp zwei Millionen Abonnenten ihres Kanals. Der perfekt geschnittene Videocontent zeigt ein Ensemble junger, hübscher Menschen, die etwa in den Schweizer Alpen Iglus oder bei anderer Gelegenheit U-Boote aus Badewannen bauen. Dabei wird viel gelacht, durch atemberaubende Kulissen spaziert und entspannt in der Gruppe das überschaubare Abenteuer angegangen. Was immer im Vordergrund steht: Etwas mit den eigenen Händen zu bauen. Womit man wieder bei der strategischen Partnerschaft für das Baugewerbe wäre. Die Strategie – die auch aus Austausch von Geldern und einer wachsenden Zahl an Followern bestehen dürfte – soll dabei in den Bereichen Fachkräfte und Branchennachwuchs Wirkung zeigen. Geplant sind gemeinsame Projekte, Events und Videoproduktionen.

Daniel Horst, Instagram-Name „Düsentrieb“, zeigt sich jedenfalls schon mal professionell begeistert über die neue Partnerschaft: „Uns verbindet der Antrieb, Dinge selbst anzupacken und Neues zu schaffen. Wir möchten zeigen, wie viel Innovationskraft und Perspektive in einem handwerklichen Beruf stecken.“ Man darf gespannt sein.  Christoph Kastenbauer

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