„Sie müssen dran glauben“, sagt Frank Ebisch vom Zentralverband Sanitär Heizung Klima (ZVSHK). Der Fachexperte bezieht sich hier allerdings mitnichten auf den alten orientalischen Brauch, sondern im Gegenteil auf allzu aktuelle Mythen der Gegenwart. So wird in sozialen Medien gerade die reinigende und Muff-vermeidende Wirkung von Kaffeesatz in der Toilette beschworen.
Laut Ebisch ist da allerdings nichts dran. Zumindest nicht so, wie propagiert. Die These der wackeren Influencer auf Facebook, Instagram und Co.: Wer vor der Abreise in den Urlaub etwas Kaffeesatz in die Schüssel gibt, kommt wegen der geruchsbindenden Wirkung von Kaffeepulver in ein frisch duftendes Zuhause zurück.
Ebischs trockener Kommentar dazu: „Aus fachlicher Sicht kann man nicht sagen, dass man das tun sollte.“ Gibt man zu viel in die Schüssel, könnte der Abfluss verstopfen, da Kaffee fetthaltig ist und sich prima mit bereits vorhandenen Ablagerungen im Abflussrohr zu noch größeren Ablagerungen verbinden kann. Auch ist die auf Social-Media verbreitete Dosis von zwei Löffeln Kaffeepulver in die Toilette so und so für jeglichen Effekt zu gering. „Das ist dann halt weg“, sagt Ebisch. Ck/Dpa