Frankreich
In Frankreich muss man vor allem früh dran sein. Einerseits bei der Abfahrt, denn der Zugang zu TGV-, Intercité- und TER-Zügen ist laut der französischen Bahn SNCF nur bis zu zwei Minuten vor Abfahrt garantiert. In großen Bahnhöfen gibt es Bahnsteigsperren mit einer automatischen Ticket-Kontrolle – hier kann es nicht schaden, zusätzliche Zeit einzuplanen. Tickets buchen sollten Reisende frühzeitig, da an beliebten Tagen die Schnellzüge auf bestimmten Strecken komplett ausgebucht sein können und man auf einen anderen Tag ausweichen muss. Eine SNCF-Sprecherin empfiehlt, Tickets sofort nach Verkaufsstart zu reservieren. Dies kann bis zu neun Monate im Voraus sein. Einen Sitzplatz bekommt man bei der Buchung direkt zugewiesen. Bei der französischen Bahn müssen Gepäckstücke immer mit einem Namensschild des Besitzers versehen sein. Kinder werden in Frankreich von ihren Eltern häufig zur Ruhe ermahnt. Für Telefonate wird man auf den Gang gebeten.
Spanien
In Spanien gibt es das zweitgrößte Netz an Hochgeschwindigkeitszügen weltweit. Die gut 500 Kilometer lange Fahrt von Barcelona nach Madrid dauert nur zwei Stunden und 44 Minuten. Die Züge in Spanien sind wesentlich pünktlicher als in Deutschland, sehr sauber, bequem und auch vergleichsweise ruhig. Telefonieren ist erlaubt, aber dezent, das Verspeisen mitgebrachter Sandwiches und Snacks auch. Wer auf Ruhe Wert legt, sollte lieber einen Platz in einem „Coche de Silencio y la Lectura“ (Ruhe- und Lesewagen) buchen. Die meisten Züge haben eine Cafeteria, die kleine Gerichte anbietet. Fahrkarten können an Schaltern oder im Internet gekauft und dabei auch die obligatorische Platzreservierung vorgenommen werden. Grundsätzlich gilt: so früh wie möglich buchen.
Italien
Die Tickets sind oft günstig – und die Züge relativ pünktlich. Das Angebot reicht von Regionalbahnen bis zu Schnellzügen. So kostet etwa eine Fahrt von Florenz nach Siena gut zehn Euro und dauert anderthalb Stunden. Die Preise schwanken je nach Auslastung und Tageszeit, daher lohnt es sich, im Voraus zu buchen. Die Fahrkarten lassen sich online via Website, per App oder am Automaten kaufen. Telefonieren ist erlaubt, Kinder sind willkommen. Wer lieber Ruhe hat, bucht einen Platz in der „Area Silenzio“. Essen am Platz ist normal. Strikte Begrenzungen bei Koffern gibt es in italienischen Zügen nicht, aber von Fahrgästen wird erwartet, dass sie ihr Gepäck selbst transportieren können.
Skandinavien
Bei Fernreisen in Skandinavien ist es üblich, dass die Sitzplatzreservierung bei der Buchung kostenlos dabei ist. Wer mit seinen Kindern durch Schweden reist, sollte beim Bahnanbieter SJ nach Familienangeboten Ausschau halten, die bei frühzeitigem Buchen Ersparnisse ermöglichen. Und wer gerne über Nacht fährt, für den ist das Unternehmen Snälltåget unter anderem ab Hamburg oder Berlin eine Alternative. In dänischen Zügen der DSB sollte man sich vorab mit Proviant eindecken, weil es an Bord höchstens Snacks am Automaten oder von einer Service-Mitarbeiterin gibt. In schwedischen Zügen dagegen gibt es meist ein Bordbistro. Dpa