Bei den Kleinen ist Opel mit dem Corsa der Größte, nun fährt die Marke mit dem Blitz in ein Segment mit anderen Dimensionen: Der neue Grandland gehört zu den SUV der unteren Mittelklasse. Wir waren mit ihm als Plug-in-Hybrid in der GS-Ausstattung unterwegs.
Lob: Im Cockpit findet sich eine angenehme Mischung aus Knöpfen, Tasten und Reglern. Allesamt am Armaturenbrett, am Lenkrad und auf der Mittelkonsole gut verteilt und gut bedienbar. Für Kleinkram findet sich viel Platz sowohl zwischen Fahrer und Beifahrer als auch im klassischen Handschuhfach. Es dominieren eher praktische Materialien, die aber dennoch eine gewisse Wertigkeit ausstrahlen.
Die um 17 Zentimeter auf 4,65 Meter gesteigerte Gesamtlänge wirkt sich positiv auf das Platzangebot aus. Sowohl vorne als auch vor allem hinten sitzt man bequem und kann bei Normalbestuhlung ordentliche 550 Liter über die relativ hohe Ladekante einladen, bei Nutzung mit zwei Personen sind es gar 1645 Liter.
Rein elektrisch kam der Grandland PHEV mit voll geladener 17,9-kWh-Batterie auf eine Reichweite von 75 bis 80 Kilometer, dank guter Rekuperationsmöglichkeiten lässt sich diese Distanz noch ausdehnen. Das Hybridsystem im Opel springt vom Elektro- auf Verbrennerbetrieb, ohne dass man dies beim Fahren bemerkt. Die Gesamtreichweite lag bei unseren Fahrten im Bereich zwischen 850 und 900 Kilometer, wobei wir die volle Leistung von 195 PS nur selten ausnutzten und die Höchstgeschwindigkeit von 220 km/h nur mal kurz erfuhren. Der Grandland machte am meisten Spaß beim eher dezenten Tritt aufs Gaspedal und seltenem Ausnutzen des maximalen Drehmoments von 350 Nm.
So kamen wir auf Verbrauchswerte von drei bis fünf Litern Benzin und fünf bis sieben kWh auf 100 Kilometer. Bei leer gefahrener Batterie lag der Verbrauch bei entspannter Fahrweise bei fünf bis sechs Litern auf 100 Kilometer. Das Laden der Batterie ist nur mit 11 beziehungsweise 22 kW möglich, für Schnelllader gibt es keinen Ladeanschluss. Lob verdient sich der Opel für die gute Rückfahrkamera, die das Rangieren fast schon zum Kinderspiel macht. Optische Spielerei und Zeichen des neuen Markenselbstbewusstseins ist der beleuchtete Opel- Blitz am Kühlergrill, der nachts beeindruckend erstrahlt.
Kritik: Die Abdeckung für das Staufach im Kofferraumboden, in dem das Ladekabel liegt, ist umständlich anzuheben, überdies verkantet sie leicht. Da bleibt das Kabel der Einfachheit halber meist lose im Kofferraum liegen.
Kosten: Für die Basisversion des Opel Grandland PHEV GS müssen stolze 44 350 Euro bezahlt werden.
Fazit: Mit dem Grandland erweitert Opel sein Angebot um ein nicht ganz billiges SUV, das aber als Plug-in-Hybrid auch hohe Reichweitenanforderungen erfüllt. VOLKER PFAU