Vom Bleisatz zum Offsetdruck

von Redaktion

Im OVB-Druckzentrum trifft modernste Technik auf Zeitungsleidenschaft

Zwischen Gutenberg und dem modernen Offsetdruck liegen knapp 700 Jahre – und eine faszinierende technologische Entwicklung, die Information und Wissen heutzutage für jeden mühelos zugänglich macht.

„Unsere Firma ist technisch auf dem absolut neuesten Stand“, erklärt Peter Höllbauer. Er ist der langjährige Leiter des Druckzentrums von OVB MEDIA und absolviert gerade seine finalen Arbeitstage vor dem wohlverdienten Ruhestand. Er hat den Beruf von der Pike auf gelernt und in seinen zehn Jahren in der OVB-Druckerei viele der Änderungen der Drucktechnik persönlich miterlebt.

Buchstabe für
Buchstabe

Bleisatz, dafür mussten die Schriftsetzer die Nachrichten buchstabenweise mit flinken Fingern zusammensetzen. „Die mussten da gar nicht mehr hinschauen“, erinnert sich Höllbauer. Von dieser Bleisatzseite wurden Matrizen gepresst und daraus Druckformen für die Rotation gegossen, die pro Stück rund 20 Kilo wogen. Mit einer Hand wurde dieses Monstrum über dem Kopf in den Druckzylinder eingesetzt, mit der anderen festgemacht. Drucker, das mussten kräftige Kerle sein.

Der Offsetdruck heutzutage ist lange nicht derart körperlich anstrengend. Drei Jahre dauert die Ausbildung, im letzten Jahr spezialisiert man sich auf einen von vier Fachbereichen. Man braucht ein gutes Auge, insbesondere für Farben, denn jede einzelne gedruckte Seite wird genau kontrolliert: ob die Bildqualität stimmt, ob die Farben zum Beispiel mit einer Anzeigenvorlage korrekt übereinstimmen. Geprüft wird auch, ob die Seiten sauber geschnitten sind, sauber im Bund liegen. Die Drucker sind die letzte Instanz, was Fehlerfreiheit betrifft: Schon so manches Mal haben die Kollegen mit den Adleraugen noch eine Unstimmigkeit, einen Druckfehler herausgefischt.

Stolz auf die
tägliche Leistung

Insgesamt sind rund 60 Menschen im Druckzentrum damit beschäftigt, dass die Zeitung pünktlich erscheint. Alle strengen sich an, jeden Tag ein hochqualitatives Produkt auf den Tisch zu legen. „Der Zeitungsdruck, das ist die Königsklasse“, erklärt Andreas Wagner. Er ist der Leiter der OVB-Logistik und übernimmt nun den Posten als Leiter des Druckzentrums. Für ihn überwiegen die schönen Seiten an seinem Job: der Kontakt mit den Menschen, die Faszination, wenn alles läuft, die Befriedigung, wenn die Zeitung gelungen ist.

„Wir lieben unsere Arbeit“, darin ist sich das Team im Druckzentrum einig. „Wir sind stolz auf das, was wir täglich tun.“ Eine abwechslungsreiche, sinnvolle und sinnstiftende Arbeit sei es, betonen die Drucker. Ob es dieses Kleinkunstwerk des Alltags in der Zukunft noch geben wird – trotz aller Unkenrufe glauben die Profis im Druckzentrum fest daran. „Die Menschen wollen die Nachrichten in der Hand halten, das ist das Bedürfnis nach Haptik.“ Das Gefühl des Umblätterns – nicht umsonst wird es in der digitalen Variante, dem OVB e-Paper, sogar mit Ton ermöglicht. Das Original, die Zeitung, ist allerdings noch einmal etwas anderes, es ist „true stuff“, das „wahre Ding“.

Artikel 6 von 6