von Redaktion

Kia greift in der Golfklasse an: So fährt der vollelektrische EV4

Die Zielrichtung ist leicht zu erraten: Abmessungen und technische Daten des Kia EV4 liegen nahe bei und meist etwas über denen des VW ID.3. Damit greift der südkoreanische Autobauer in der batterieelektrischen Kompaktklasse an.

Der Beifahrersitz schiebt sich beim Einstieg nach hinten und fährt erst wieder vor, wenn der Passagier sitzt. Das erleichtert den Zugang. Dies und viele andere Details, zeigen, dass der Schwerpunkt des Autos sehr auf der komfortbetonten Seite liegt. Die Abstimmung des Fronttrieblers könnte für sportliche Fahrer etwas härter sein, die Lenkung etwas direkter. Geschmackssache. Allerdings steckt der EV4 trotz der Komfort- Auslegung grobe Unebenheiten der Straße nicht ganz klaglos weg. Wirkliche Schwächen beim Fahrwerk findet man aber nicht.

Man fühlt sich wohnlich aufgehoben. Das Auto enthält schon in der Grundausstattung „Air“ eine Menge Features, für die man woanders erst die Aufpreisliste konsultieren muss. Das erklärt den relativ hohen Grundpreis. Allein die Sieben- Jahres-Garantie (für die Batterie acht Jahre), dürfte die Mehrkosten am Ende aufwiegen. Die Grundausstattung Air gibt’s ab 37 590 Euro. In den meisten Varianten bietet Kia den EV4 mit zwei Batterie-Varianten an: 58,3 Kilowattstunden für bis zu 450 Kilometer Reichweite. Oder 81,4 kWh für bis zu 650 Kilometer. Aufpreis 5650 Euro. Lediglich die Topausstattungslinie GT ab 49 440 Euro gibt’s nur mit der großen Batterie.

Die Motorleistung von 204 PS erweist sich bei dem knapp zwei Tonnen schweren Fahrzeug als vollkommen ausreichend. Überholvorgänge stellen kein Problem dar. Cruisen bei den in Spanien erlaubten 120 km/h verkürzt die Fahrdauer wegen eingesparter Ladestopps unter dem Strich, Spitzentempo sind 170 km/h.

Positiv aufgefallen sind uns die Ablagemöglichkeiten in der Mittelkonsole und dass viele Funktionen direkt über Tasten erreichbar sind. Etwas ratlos ließ uns in Kreisverkehren die Stimme der Navigation zurück. Manchmal wäre statt der angekündigten dritten Ausfahrt die zweite die richtige gewesen oder umgekehrt. Mit dem finalen Befehl „jetzt ausfahren“ lag sie aber immer richtig. Auch ein kurzer Blick aufs Zentraldisplay half. MARTIN PREM

Kompakter Konkurrent

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