Amerang hat Grund zur Freude. Mit dem Neubau des Hauses für Kinder und Vereine ist mehr als nur ein Kindergarten entstanden. Das ortsbildprägende Gebäude in zentraler Lage bietet Raum für Bildung, Dorfgemeinschaft und Vereinstätigkeit. Mit einer klaren Vision hat die Gemeinde ein Zukunftsprojekt realisiert, das eine qualitativ hochwertige Kinderbetreuung sichert, Generationen verbindet und Räume zur Entfaltung schafft.
Jede Menge Platz für
Kinder und Vereine
Kindergarten, Krippe in Erd- und Obergeschoss mit darüberliegenden Vereinsräumen gestalten das Miteinander unter einem Dach. Es gibt ausreichend Platz für frühe kindliche Bildung, Ganztagsbetreuung und vielfältige Vereins- und Gemeinnutzungen. Die Einweihung markiert einen bedeutenden Schritt für die Ortsentwicklung.
„Es war schon eine gehörige Portion Optimismus dabei, mit der die Planung des Vorhabens angegangen wurde. Das Haus der Kinder und Vereine ist mit Gesamtkosten von circa 8,4 Millionen Euro die bisher größte Investition der Gemeinde“, betont Bürgermeister Konrad Linner. Doch die Zeichen standen gut. Bereits bei der Standortwahl mit einem Grundstück, dass sich nicht in Gemeindebesitz befand, habe das Projektteam auf positive Signale gesetzt. Die seien dann von der Besitzerfamilie auch gesendet worden. Ihre Bereitschaft habe den notwendigen Rückhalt gegeben, um Hürden zu überwinden und das Vorhaben als Gemeinschaftsprojekt zu begreifen.
Das Haus für Kinder und Vereine punktet mit seiner ortzentralen Lage angrenzend an das Freisportgelände, durch seine ansprechende Architektur und die besonders nachhaltige und ökologisch hochwertige Ausführung.
Bauwerk erinnert an
typische Hofstruktur
Auf dem rund 10000 Quadratmetern großen Areal im „Vodermaier Garten“ entstand ein dreigeschossiger Hauptbaukörper, der mit einem Nebengebäude und einem eingeschossigen Verbindungsbau mit begrüntem Flachdach an die ortstypischen Hofstrukturen erinnert und diese zeitgemäß interpretiert. Damit fügt sich das Vorzeigeprojekt harmonisch ins Ortsbild ein. Die umliegenden Grünflächen, der Dorfbach und Obstwiesen werden in das gestalterische Gesamtkonzept integriert.
Nachhaltigkeit war dabei das oberste Gebot. Dazu zählen insbesondere die bewusste Auswahl ökologisch verträglicher und ressourcenschonender Baustoffe. Zusammen mit dem weitgehenden Verzicht auf eine übermäßig komplexe und wartungsintensive Gebäudetechnik lässt die Bauweise langfristig niedrige Unterhalts- und Betriebskosten erwarten. So konnte auch auf ein zentrales Be- und Entlüftungssystem verzichtet werden. Ein angenehmes Raumklima wird durch die reduzierte Bemessung von Fensterflächen und den Sonnenschutz aus feststehenden Holzfassadenelementen gewährleistet.
„Ziel war es, ein Gebäude zu schaffen, das durch seine Konstruktion, Materialität und Gestaltung eine hohe Lebensdauer, geringe Betriebskosten und einen geringen ökologischen Fußabdruck vereint,“ erläutert der Bürgermeister. In der Planung wurde Wert auf eine ganzheitliche Betrachtung gelegt. Die spielte auch bei Sonnenschutz, Barrierefreiheit und Raumakustik eine Rolle. Ebenso wichtig war es, die hohen energetischen Anforderungen an ein Effizienzgebäude 40 zu erfüllen, um den Energieverbrauch niedrig zu halten.
Der Neubau wird mit einer Luft-/Wasser-Wärmepumpe beheizt. Alle Räume sind mit Bodenheizung ausgestattet. Eine PV-Anlage über die gesamte südliche Dachfläche deckt den eigenen Strombedarf weitgehend. Durch dieses integrale Konzept erfüllt das Gebäude sämtliche Voraussetzungen für die Förderung klimafreundlicher Nichtwohngebäude nach den Kriterien der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) sowie die erweiterten Anforderungen des Qualitätssiegels QNG (Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude). Diese hochwertige Ausführung wird durch die KfW mit einem Zuschuss von 676000 Euro gefördert.
Und auch verkehrstechnisch gibt es grünes Licht. Die straßenmäßige Erschließung erfolgt über eine neu errichtete Anbindung von der Frabertshamer Straße. Das Haus für Kinder versteht sich als Bildungs-, Betreuungs- und Gemeinschaftsort. Es bietet derzeit Platz für drei Kindergartengruppen und zwei Krippengruppen mit den notwendigen Nebenräumen.
Erweiterung eingeplant
Eine mögliche Erweiterung um zwei Gruppen wurde in den Planungen bereits berücksichtigt. Die Raumplanung berücksichtigt die Umsetzung eines sogenannten „halboffenen pädagogischen Konzepts. Großzügige Innen- und Außenbereiche fördern Begegnung und gemeinsame Nutzung. Für die Kinderbetreuungseinrichtung erhält die Gemeinde eine staatliche Förderung von 1940000 Euro.
Überhaupt setzt das Haus für Kinder und Vereine auf Synergieeffekte. Mit den integrierten Vereinsräumen im zweiten Obergeschoss stellt die Gemeinde Räume bereit, in denen Vereine und Dorfbewohner aktiv werden können. Für diese Nutzung wurde eine Förderung aus dem „Leader-Programm“ mit 180000 Euro bewilligt.
So entstand ein Ort, wo nicht nur Kinder betreut, sondern auch die Jugend- und Vereinsarbeit gefördert und das gesellschaftliche Leben in der Gemeinde gestärkt werden. Mit der Entscheidung, das Dachgeschoss für Vereinsnutzungen auszubauen, schafft die Gemeinde die Voraussetzungen, den gesetzlichen Anspruch für die Ganztagsbetreuung der Grundschulkinder im Gebäude der Grundschule umzusetzen. Dort werden die Räume, die durch die Ortsvereine genutzt wurden, umgenutzt.
Tag der offenen Tür
„Freuen wir uns mit den Kindern, den Vereinen und anderen gesellschaftlichen Gruppen, dass sie in großzügigen Räumen jetzt gute Bedingungen für ihre Bildung, die Jugendarbeit und alle anderen Aktivitäten vorfinden“, so Bürgermeister Linner. Das Projekt ist pünktlich zum Start des aktuellen Kindergartenjahres bezugsfertig geworden. Am Tag der offenen Tür wird das Haus für Kinder und Vereine nun der Öffentlichkeit vorgestellt. Ein Kinderproramm sorgt für Spaß und Unterhaltung bei den kleinen Besuchern. Für das leibliche Wohl ist bestens gesorgt.ca