Wer in ein SUV vom Schlage des Audi Q5 einsteigen kann, ist entweder für die Dienstwagenzuteilung auf der Karriereleiter ein ganzes Stück weit hochgeklettert oder hat ein ordentlich gefülltes Konto (oder einen geschäftstüchtigen Bankberater). Audi hat uns das Mittelklasse-SUV für einen Alltagstest zur Verfügung gestellt.
Lob: Im Cockpit finden sich ein großer Touchscreen, ein Display hinterm Lenkrad und ein Head-up-Display sowie das Beifahrerdisplay (im 8.300 Euro teuren Tech-pro-Paket). Die Mittelkonsole ist leergeräumt und das Lenkrad nicht mit Funktionen überlastet. Dafür sind Funktionstasten in den Türgriff an der Fahrerseite gewandert. 14 haben wir gezählt, dazu die vier Fensterheber. Äußerlich kommt der überarbeitete Ingolstädter schnittig daher, der Kühler hat einen leicht aggressiven Touch. Dabei ist der Q5 ein eher sanfter Vertreter seiner Zunft. Der Zwei-Liter-Turbodiesel leistet 204 PS und muss ein 2.030 Kilogramm schweres Fahrzeug auf Trab bringen. Die 400 Nm maximales Drehmoment sind im Bereich zwischen 1.750 und 3.250 U/min abrufbar, wir wünschten uns vom Vierzylinder etwas mehr Temperament. Der Selbstzünder arbeitet so ruhig, dass man manchem Mitfahrer die Fahrzeugpapiere vorlegen musste, damit geglaubt wurde, dass hier Diesel im Tank ist. Im Stadtverkehr schwimmt man trotz 4,71 Meter Länge und 1,90 Meter Breite gut mit, dank diverser Sensoren und Kameras parkt man auch souverän ein. Ebenso souverän ist der Audi auf der Autobahn, als Maximalgeschwindigkeit sind 226 km/h angegeben.
Kritik: Dem hochwertigen Eindruck und dem noblen Anspruch wird der fummelige und billige Knopf, mit dem der Heckscheibenwischer betätigt wird, in keiner Weise gerecht. Kosten: Der Verbrauch lag zwischen 6,5 und etwa acht Litern auf 100 Kilometer. Das ergibt dank 65-Liter-Tank theoretische Reichweiten von bis zu rund 900 Kilometern. Um den Audi Q5 SUV sein Eigen nennen zu dürfen, muss man für den TDI quattro S tronic mindestens 57.100 Euro hinblättern.
Fazit: Wer einen Audi Q5 fährt, ist nach automobilen Maßstäben schon recht weit oben angekommen. Der Genusswert ist hoch, der Preis allerdings auch. VOLKER PFAU