Schöner wohnen heißt längst nicht besser atmen

von Redaktion

Die Qualität der Raumluft hängt von mehreren Faktoren ab

Die kalte Jahreszeit hält Einzug, und mit ihr kehren die Menschen wieder überwiegend nach drinnen zurück. Über 90 Prozent ihrer Zeit verbringen Nordeuropäer in geschlossenen Räumen – das sind mehr als 21 Stunden am Tag. Kein Wunder, dass die Qualität der Raumluft eine wichtige Rolle spielt. Was viele nicht wissen: Die Luft in Wohnräumen ist oft bis zu fünfmal höher mit Schadstoffen belastet als die Außenluft.

Manche Möbel, insbesondere solche aus Pressspan oder mit Kunststoffbeschichtungen, geben flüchtige organische Verbindungen („VOCs“), Formaldehyd oder andere Schadstoffe an die Raumluft ab. Besonders neu gekaufte Möbel und Einrichtungsgegenstände aus minderwertigen Materialien oder unzureichend geprüften Herkunftsländern können besonders viele schädliche Stoffe an die Atemluft entlassen, die in manchen Fällen sogar zu Kopfschmerzen, Schleimhautreizungen und Konzentrationsstörungen führen. Dasselbe gilt für Bodenbeläge wie Teppiche, Laminat oder Vinyl.

Doch auch Stoffe, die zur Anbringung oder Bearbeitung verwendet werden – wie etwa Farben, Lacke oder Kleber – können Weichmacher oder Lösungsmittel freisetzen, welche Gesundheitsrisiken auch und vor allem für kleine Kinder bedeuten.

Wer seine Luftqualität verbessern will, sollte bei der Auswahl von Möbeln und Bodenbelag auf natürliche Materialien achten. Massivholz etwa kommt nicht nur ohne schädliche Zusätze aus, sondern trägt auch aktiv zur Regulierung der Luftfeuchtigkeit bei – denn es speichert überschüssige Feuchtigkeit und gibt sie bei trockener Luft wieder ab. Achten sollten Bewohner hier auf Zertifikate wie Goldenes M, Blauer Engel oder das DGM-Emissionslabel. Auch natürliche Oberflächen wie unbehandeltes Holz oder Holzfaserplatten geben nichts Schädliches von sich, sondern filtern zusätzlich Schadstoffe aus der Luft.

Ein Tipp, der unabhängig von den im Inneren verwendeten Materialien immer gilt: regelmäßig die Fenster weit auf und die feuchte Draußenluft hereinlassen. Stoßlüften verbessert die Raumluft nachhaltig – und stärkt über die Befeuchtung der Schleimhäute  das Immunsystem. Christoph Kastenbauer

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