Käse verkosten in der Erlebnis-Sennerei

von Redaktion

Von einem Wochenende im Zillertal kehrt man um einiges schlauer zurück

„Mama, gehen wir wieder in die Schausennerei?“ Mit dieser ersten Frage wacht meine Tochter am frühen Morgen in den Bergen auf? Vor dem Fenster warten zwei Alpakas und ein supersüßes Pony auf ein paar Streicheleinheiten. Im Nebengebäude plantschen schon ein paar Kinder im riesigen Spaßbad mit Superrutschen. Im Garten gäb‘s ein Trampolin und einen Skaterparcours zum Toben. Sie aber will noch mal in die Erlebnis-Sennerei (www.erlebnissennerei-zillertal.at). Woher ihr plötzlicher Wissensdurst kommt? „Die Käseautomaten sind der Hit! Und die Joghurt-Zapfanlage: Das war so lecker!“ Nicht, dass wir im Hotel nichts zum Essen hätten. Im Gegenteil: Dort wartet schon zum Frühstück ein Crepes-Koch auf die Kleinen. Es gibt eine Smoothie-Maschine zum Säfte-Selberpressen. Von Nutella- und Marmeladentöpfen sowie Müslis in 101 Variationen ganz zu schweigen.

Das allerbeste Kinderhotel: schön und gut. Aber die Erlebnis-Sennerei im Zillertal ist einfach unschlagbar. Gleich am Empfang gibt’s Audioguides: einen für Mama, zwei für die Mädels. Mama muss die Zahl des blauen Buttons eingeben, die Mädels die vom grünen, erklärt man uns. Jeder bekomme altersgerecht die Käseproduktion erklärt. Die Mädels fangen direkt an, miteinander zu telefonieren, versuchen Fotos zu knipsen. Kichernd laufen sie die Eingangsrampe hoch. Und dann gibt es erste Guckfenster, zum Öffnen, Rätseln, Schieben. Auf Mini-Treppchen räkeln sich die Mädchen neugierig nach oben, versuchen beim Quiz zu punkten, sind begeistert von Holzmäusen, die an einem Käseeck knuspern.

Erklärpunkt Nr. 1: Während ich ausführlich über die Kunst des Käsehandwerks informiert werde, hören die Mädels kurze, kindgerechte Texte. Als ich etwas nicht verstehe, bekomme ich es direkt von den Siebenjährigen erklärt. Dann winken sie mich aufgeregt zu sich.

Durch riesige Fensterscheiben blickt man hinunter auf die Käseproduktion. Riesige Maschinen rühren in enormen Milchgefäßen. Es wird gefiltert, abgeschöpft, gerührt und Butter geknetet. Dazwischen Menschen mit Hygienehauben, die Käselaibe wenden, Proben entnehmen und den Reifegrad kontrollieren. Auf der Seite gegenüber blickt man staunend in den Käsetresor, ein riesiges Lager, in dem über 4000 Käselaiber lagern, die einen kürzer, die anderen länger. Je nach Reifegrad ein paar Euro teurer und würziger. Der junge Käse dafür umso cremiger und milder. Die Geschmäcker sind ja unterschiedlich – zum Glück.

Das wird auch am Käseautomaten klar. Aufgeregt drücken meine Mädels den Knopf, hinter Glas erscheint eine appetitliche Käsescheibe, wird in ein Häppchen zerteilt, das in die Auslage fällt. Zack, schon ist es im Mund, der nächste Knopf gedrückt. Alle möglichen Sorten stehen zur Verkostung bereit. Käse pur in verschiedenen Reifegraden, aus Kuh-, Schaf- oder Ziegenmilch. Sowie veredelte Varianten mit Bärlauch, Chili und Trüffel. Letzerer ist mein Favorit, die Mädels stecken ihn mir erleichtert und angenagt zu. Viel zu scharf, meinen sie. Sie bevorzugen den mit Kräutern.

Ob der Käseautomat jemals schon leer verkostet wurde? Ich muss sie förmlich wegziehen vom Käse-Tasting. Zum Glück warten ums Eck die Abfüll- und Verpackungsmaschinen. Durch die Scheiben staunen die Kinder über Roboter, die Becher sortieren, Milch und Joghurt abfüllen, Deckel bunt bekleben und dann die Produkte nacheinander aufs Band sortieren, wo sie eilig in Richtung Kartons fahren. Spannend auch für mich.

Ich blicke noch immer andächtig in die Fabrik hinunter, als die Mädels schon wieder verkosten. Dieses Mal Joghurt. „Das mit Vanille ist der Hit, Mama!“ „Komm, lass noch mal Johannisbeere probieren, die ist so schön frisch.“ Wer jetzt die Augen verdreht: Die Joghurts hier sind alle ohne künstliche Zusätze und Zucker, nur aus Früchten und frischer Milch hergestellt.

Als die Tour zu Ende ist, überlegen meine Begleiterinnen kurz, ob sie umdrehen und noch mal von vorne starten. Aber klar, das Kinderhotel wartet, das ja auch ein Riesenspaß ist. Julitta Ammerschläger

Hier eine Runde toben & entspannen:

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