Skoda konzipierte sein größtes SUV, den Kodiaq, als Langstrecken-Cruiser und Transporter für alle, die viel bewegen möchten. Sportliches Topmodell der Baureihe ist der RS, den es nur noch mit dem 265 PS starken Benzinmotor gibt. Wir haben den bärenstarken Tschechen im Alltag getestet.
Lob: Der 4,76 Meter lange Kodiaq wirkt dank 1,66 Metern Karosseriehöhe eher gedrungen und sportlich als unförmig und wuchtig. Fünf Personen finden in der von uns gefahrenen Version bequem Platz, der Kodiaq kann aber auch als Siebensitzer bestellt werden. Nach dem Druck auf den Startknopf legt der Zweiliter-Vierzylinder los. Die Einstellungen vor dem Start (Klima, Navigation, Tempowarner aus) sind in sehr kurzer Zeit erledigt.
Im Fahrmodus Normal brummelt der Motor, im Sport-Modus klingt das Aggregat dann schon deutlich aggressiver. Alternativ kann man die deutlich leiseren Comfort- oder Eco-Fahrprogramme wählen oder bei der individuellen Einstellung den Auspuffsound dämpfen. Dank des maximalen Drehmoments von 400 Nm, das bereits ab 1650 U/min zur Verfügung steht, beschleunigt das 1859 Kilogramm schwere SUV mit Allradantrieb in 6,3 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100. Bei freier Autobahn kann man mit maximal 231 km/h dahinfliegen.
Alle Transportaufgaben wurden problemlos erledigt. Positiv aufgefallen ist uns das zweigeteilte Handschuhfach: oben für Kleinigkeiten oder Dokumente, unten für größeren Krimskrams, den man nicht auf der klug unterteilten Mittelkonsole unterbringt. In den Kofferraum passten in unseren Fünfsitzer 910 Liter Gepäck, legt man die hintere Bank um, sind es bis zu 2.105 Liter. Dazu gibt es noch ein Zusatzfach unter dem Kofferraumboden.
Kritik: Der Lenkstockhebel links, mit dem Scheibenwischer und Blinker betätigt werden, macht keinen sehr wertigen Eindruck und ist fummelig zu bedienen. Nicht besonders praktisch fanden wir, dass der Ein-/ Ausschalter fürs Radio so ungünstig am mittigen Touchscreen platziert ist, dass man bei dessen Bedienung unfreiwillig das Radio abschaltet.
Kosten: Je nach Fahrweise notierten wir auf 100 Kilometern Verbrauchswerte von 7,3 Liter im Eco-Programm bis hin zu knapp neun Liter, wenn im Sportprogramm das Gaspedal ordentlich getreten wird. Beim Skoda-Händler startet die Preisliste für den Kodiaq RS bei 57.899,99 Euro. Mit ein paar zusätzlichen Extras kostete unser Exemplar
63.029,99 Euro.
Fazit: Wer seinen Alltag immer wieder mal ein wenig sportlich aufwerten will, kann mit dem Skoda Kodiaq RS diesen Gelüsten nachgehen, hat aber auch ein SUV, das bei ruhiger und sparsamer Fahrweise nicht weniger Vergnügen bereitet und grundsätzlich viele Praxis- Pluspunkte sammelt. VOLKER PFAU