So kann Vorsorge entlasten

von Redaktion

Bestattermeister Michael Hartl zeigt, warum frühzeitige Entscheidungen Sicherheit schaffen

Aus seiner langjährigen Erfahrung weiß Bestattermeister Michael Hartl, wie wichtig klare Entscheidungen sind – besonders dann, wenn Angehörige plötzlich unter Druck stehen. Im Rahmen des OVB-Expertenforums erklärte er, warum Bestattungsvorsorge heute eine zentrale Rolle spielt und welche Möglichkeiten Menschen haben, ihre Wünsche verbindlich festzuhalten. „Eigene Wünsche sichern – darum geht es vielen“, sagt Hartl.

Ein entscheidender Punkt ist die finanzielle Entlastung. Die Kosten für Bestattungen sind in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen, was viele unterschätzen. Hartl erläutert zwei gängige Wege: die Treuhandanlage, bei der das Geld verzinst und zweckgebunden verwaltet wird, sowie die Sterbegeldversicherung für Menschen, die monatlich vorsorgen möchten. Beide Modelle sorgen dafür, dass Angehörige im Ernstfall nicht unvorbereitet mit Rechnungen konfrontiert werden. „Gerade die Generation, die selbst die Bestattung ihrer Eltern organisiert hat, möchte ihren Kindern diese Belastung nicht zumuten“, sagt er.

Persönliche Wünsche
frühzeitig festhalten

Neben der finanziellen Seite geht es immer stärker um persönliche Vorstellungen. Über 75 Prozent der Bestattungen sind heute Feuerbestattungen – ein deutlicher Wandel. Gründe dafür sind fehlende Grabpflege, moderne Lebensentwürfe und der Wunsch nach flexibleren Erinnerungsorten. Hartl schildert in seinem Vortrag eindrücklich, welche Alternativen es gibt: von Gedenkwaldgärten über pflegefreie Bestattungsformen bis hin zu naturnahen Varianten, bei denen Angehörige jederzeit einen würdevollen Ort besuchen können. „Viele möchten ihre Familie entlasten und zugleich einen Platz schaffen, der zu ihrem Leben passt“, sagt er.

Ein weiterer Aspekt ist die Konfliktvermeidung. Das Bestattungsgesetz sieht vor, dass alle Kinder gleichberechtigt sind – und damit auch alle Entscheidungen mittragen müssen. Wenn nichts geregelt ist, kann ein einziges Nein eine gewünschte Feuerbestattung verhindern. Hartl rät daher dringend dazu, Wünsche frühzeitig zu kommunizieren und schriftlich festzuhalten: „Der richtige Zeitpunkt ist immer jetzt.“

Pflegefreie Grabarten
im Fokus

Viele Familien suchen Lösungen, die keinen regelmäßigen Pflegeaufwand erfordern – etwa Urnengemeinschaftsanlagen, Baumgräber oder dezent gestaltete pflegefreie Grabfelder. Für Menschen, deren Angehörige weit entfernt leben, sind solche Formen ein großer Gewinn. „Es beruhigt viele zu wissen, dass die Grabstätte würdevoll bleibt, auch wenn niemand täglich kommen kann“, sagt Hartl.

Hartl erlebt in Beratungsgesprächen oft, wie erleichtert Menschen sind, wenn sie das Thema endlich angehen. Viele kommen mit diffusen Vorstellungen, manche mit Unsicherheiten, andere mit ganz konkreten Wünschen. Die Vorsorge eröffnet ihnen die Möglichkeit, selbstbestimmt zu handeln und Angehörigen schwierige Entscheidungen abzunehmen. Für junge Menschen, Vielreisende oder Menschen mit Risikoberufen sei Vorsorge ebenso sinnvoll wie für ältere Generationen. „Es geht darum, Frieden zu schaffen – für sich selbst und für die Familie“, erklärt er.

Durch seine ruhige, klare Art gelingt es Hartl, ein sensibles Thema zugänglich zu machen. Wer Wert darauf legt, dass persönliche Vorstellungen respektiert und Angehörige entlastet werden, findet in ihm und seinem Team bei Bestattungen Hartl fachkundige Ansprechpartner, die mit Erfahrung, Respekt und viel Einfühlungsvermögen begleiten.

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