Es ist ein Versprechen, wenn Opel das alte Kürzel GSE wiederbelebt. E steht dabei jedoch nicht mehr für Einspritzung, sondern für elektrisch. Der bisher kräftigste ist der Mokka GSE mit 281 Pferdestärken. 345 Newtonmeter maximales Drehmoment wirken auf die Vorderachse. Mehr hat auch die Rallye-Variante für den Wettbewerbseinsatz nicht zu bieten. Braucht man diese Leistung? Im Alltag meist nicht, obwohl sie vor allem beim Überholen reichlich Sicherheitsreserven bietet. Ohnehin ist die Geschwindigkeit bei Tempo 200 abgeregelt.
Und es ist nicht der Motor allein, der den GSE von den ganz normalen Mokkas unterscheidet. Da ist das kompromisslos auf sportliche Anforderungen für den GSE konstruierte Fahrwerk. Wie ein Brett liegt das Auto auf der Straße und hält auch in engen Kurven auf der ehemaligen Formel-1-Rennstrecke Jarama bei Madrid trotz nasser Fahrbahn eisern die angepeilte Spur ein. Kurze Federwege tragen dazu bei. Sie ermöglichen erst die 20-Zoll-Leichtmetallfelgen mit eigens von Michelin für dieses Modell entwickelten Reifen. Gelungen auch die sehr präzise und direkte Lenkung. Erwähnenswert die vorderen Bremsen mit vier Kolben.
Damit sie ihr Potenzial ausspielen können, wird im Sport-Modus die Rekuperation deaktiviert. Für Energiesparer nicht ideal. Doch gerade so überzeugt das Ansprechverhalten. Im Innern Sportsitze mit integrierter Kopfstütze, die echten Seitenhalt bieten. All das erklärt den Mehrpreis von rund 6000 Euro gegenüber dem elektrischen Mokka in der bisherigen Spitzenlinie Ultimate. 47.300 Euro sind eine Menge Geld für ein SUV im B-Segment. Dafür ist der Mokka GSE voll ausgestattet. Die Aufpreisliste beschränkt sich auf eine schwarze Carbon-Motorhaube für 350 und einen Müdigkeitswarner für 100 Euro. Die Sitze müssen von Hand verstellt werden. Das spart Gewicht. Kaum geeignet ist das Auto für längere Urlaubsreisen mit Familie: Auf den Rücksitzen geht‘s beengt zu, in den überschaubaren Kofferraum passen 301 Liter und die WLTP-Reichweite beträgt nur 336 Kilometer.
Doch dafür ist das Auto nicht gedacht. Es bleibt ein gelungener Wurf für alle, die es sportlich mögen. MARTIN PREM