Selbstständig denkende Roboter galten noch vor nicht allzu langer Zeit als Material für Science-Fiction-Filme. Das hat sich inzwischen deutlich verändert: Die großen Tech-Konzerne wie Google oder Amazon und diverse Start-Up-Unternehmen arbeiten intensiv daran, Maschinen sozusagen „Leben“ zu geben.
Aus dem früheren Traum wird Realität
Künstliche Intelligenz wird zur grundlegenden Technologie der digitalisierten Welt und die Entwicklung ist ebenso umfassend wie rasant. Aus dem jahrzehntelangen Traum von Wissenschaftler*innen und Forscher*innen wird mehr und mehr Realität. Immer mehr Aufgaben, die früher nur von Menschen (oder gar nicht) zu bewerkstelligen waren, erledigen heute Maschinen. Echtzeit-Übersetzungen auf Knopfdruck, Gesichtserkennung, Sprachsteuerung, dies alles und noch einiges mehr wäre ohne KI bereits heutzutage nicht denkbar.
Computer lösen Probleme autonom
Aber was bedeutet es eigentlich, dass eine Maschine intelligent ist? Eine allgemein gültige Definition gibt es nicht. Man könnte es beschreiben als die Kunst oder Wissenschaft, menschliches Lernen und Denken auf den Computer zu übertragen und ihm damit Intelligenz zu verleihen. Statt für jeden Zweck programmiert zu werden, kann eine KI eigenständig Antworten finden und selbstständig Probleme lösen.
An der Technischen Hochschule Rosenheim beschäftigt man sich schon seit Jahren mit dem Thema Künstliche Intelligenz, zum Beispiel bei den Themen Machine Learning, Internet of Things und Künstliche Neuronale Netze. In unterschiedlichen Projekten wurde und wird die Anwendung von KI-Methoden praktisch erprobt. „Der neue Studiengang Applied Artificial Intelligence setzt auf diese Kompetenzen auf und vermittelt den Studierenden ein breites Wissen“, erläutert KI-Experte Prof. Dr. Marcel Tilly von der Fakultät für Informatik. Im Kern handelt es sich um einen Informatikstudiengang, bei dem die praktische Anwendung von KI im Mittelpunkt steht. „Die Studierenden lernen, Maschinen das Sehen, Hören, Verstehen und Lernen beizubringen und so die Zusammenarbeit zwischen Mensch und Maschine zu optimieren und diese weiterzuentwickeln“, sagt Tilly.
KI kennt keine Gewissensbisse
Einen besonderen Aspekt beim Einsatz von Künstlicher Intelligenz stellt das Thema Ethik dar. Bei all ihren wundersamen Fähigkeiten – eines fehlt der Künstlichen Intelligenz: Sie kennt, ganz im Gegensatz zum Menschen, keine Gewissensbisse.
Es stellt sich also die Frage, welche Entscheidungen KI treffen soll und welche nicht. Schließlich soll die KI dem Menschen dienen, nicht umgekehrt. „Wir werden den Studierenden einen verantwortungsvollen Umgang mit KI beibringen. Sie werden befähigt zu erkennen, was KI darf und was sie nicht darf und welche ethischen Prinzipien dabei zu beachten sind.“
Hervorragende Berufsaussichten
Durch den klaren Praxisbezug des Studiengangs ergeben sich laut Tilly hervorragende Karriereperspektiven: „Unternehmen benötigen schon heute Fachkräfte, die Techniken und Technologien der KI schnell und zielführend umsetzen können, also in reale IT-Systeme und Anwendungen der Wirtschaft.“
Gerade mit der Nähe zu München biete die TH Rosenheim beste Voraussetzungen für den Berufseinstieg, da sich bei Projektarbeiten und im Praxissemester bereits wichtige Kontakte zu IT-Firmen und international tätigen Konzernen knüpfen ließen, so Tilly.
Eine Besonderheit ist, dass der Studiengang auf Englisch abgehalten wird. Entsprechende Sprachkenntnisse sind also eine wichtige Zugangsvoraussetzung für das Studium. Mehr Informationen zum Studiengang unter dem Link www.th-rosenheim.de/kuenstliche-intelligenz-bachelor.