Macher der Energiewende

von Redaktion

Bis 2045 will Deutschland klimaneutral werden. Das kann nur mit genügend Fachkräften gelingen, die Solaranlagen und Windräder planen sowie Gebäude energetisch sanieren. An der TH Rosenheim werden diese gefragten Macher der Energiewende ausgebildet.

Zum diesjährigen Osterfest gab es nicht nur Schokohasen und gefärbte Eier, sondern auch das Osterpaket der Bundesregierung. Mit dem im April vorgestellten Energiesofortmaßnahmen-Paket, so der offizielle Name, soll die Stromversorgung in Deutschland bis 2030 zu 80 Prozent und bis 2035 nahezu ausschließlich aus erneuerbaren Energien generiert werden.

Attraktive und sichere Arbeitsplätze

Neben sehr viel Geld braucht es vor allem Fachleute, um dieses ambitionierte Ziel zu erreichen. Schon heute ist der Bedarf für Energie-Expert*innen in der Wirtschaft enorm, und er wird in den kommenden Jahren noch deutlich zunehmen. „Innovative Ingenieurinnen und Ingenieure haben hierdurch beste Berufschancen. Wer einen ebenso attraktiven wie sicheren Arbeitsplatz sucht, startet eine Karriere im Energiesektor“, sagt Mike Zehner, Professor an der Fakultät für Angewandte Natur- und Geisteswissenschaften der TH Rosenheim.

Fridays for Future goes Hörsaal

Der Experte für nachhaltige Energietechnik und rationellen Energieeinsatz lehrt im Bachelorstudiengang Energie- und Gebäudetechnologie (EGT). „Wir bilden die Zukunftsmacher aus“, sagt Zehner und verweist auf die Graswurzelbewegung Fridays for Future, in der sich junge Menschen weltweit für den Klimaschutz einsetzen. „Dieses basisdemokratische Engagement ist wichtig, aber wenn jemand ganz konkret etwas für die Zukunft des Planeten tun möchte, schreibt er sich am besten für unseren Studiengang ein.“

Während des Grundstudiums werden naturwissenschaftliche Grundlagen in Mathematik, Physik und Technik vermittelt. Im dritten und vierten Semester lernen die Studierenden vor allem fachspezifische Inhalte wie Solartechnik, Technische Gebäudeausrüstung und Bauphysik kennen. Zum Ende des dritten Semesters erfolgt die Wahl des Schwerpunkts Energietechnik oder Bauphysik und Gebäudetechnik.

„Bei der Energietechnik geht es zum Beispiel um Solar-, Wind- und Wasserkraftanlagen sowie um Speicher und Netze. Im anderen Schwerpunkt beschäftigen wir uns unter anderem mit Gebäudeisolation, Wärmepumpen und Klimatechnik“, erläutert Prof. Dr. Frank Buttinger, Leiter des Studiengangs EGT. Im fünften Semester bekommen die Studentinnen und Studenten bei einem Praktikum einen ersten Einblick in die Berufswelt. „Hier können sie die bereits erworbenen Kompetenzen anwenden und erweitern sowie Kontakte knüpfen“, führt Buttinger aus.

Große Auswahl an Arbeitgebern

In den letzten beiden Semestern vertiefen die Studierenden zunächst ihren jeweiligen Schwerpunkt und schreiben danach ihre Abschlussarbeit. Sofern kein Masterstudium folgt, geht es dann ab auf den Arbeitsmarkt. Lange nach einem Job suchen müssen die Absolventinnen und Absolventen jedenfalls nicht. „Wir waren kürzlich mit einigen Studierenden auf der weltgrößten Solarmesse in München, die konnten sich vor Angeboten kaum retten“, erzählt Buttinger. Und wer lieber in der Region bleiben wolle, finde auch hier eine große Auswahl an Arbeitgebern.

„Hatte die beste Zeit meines Lebens“

Auf eigene Beine gestellt hat sich Simon Hartmann, der das EGT-Studium 2015 abschloss und danach noch einen Master in Wirtschaftsingenieurwesen an der TH Rosenheim angehängt hat. „Der vermittelte Studieninhalt ist der Grundstein für mein Berufsleben und ich bin froh, ein so breit gefächertes Wissen vermittelt bekommen zu haben“, sagt Hartmann, der von Rosenheim aus als freiberuflicher Wirtschaftsingenieur für Energietechnik arbeitet.

Auf seine Zeit an der Hochschule blickt der 32-Jährige gerne zurück: „Das Studium war durchaus anspruchsvoll und fordernd, aber gleichzeitig hatte ich die beste Zeit meines Lebens!“

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