Wie gelingt nachhaltige Unternehmensführung? Diese Frage stand im Mittelpunkt des 9. Betriebswirtschaftstags an der Technischen Hochschule Rosenheim. Etwa 180 Besucher*innen informierten sich über aktuelle Ansätze und Erfolgsrezepte. Die Redner*innen und Teilnehmer*innen an den Podiumsdiskussionen waren eine Mischung aus weltweit agierenden Großkonzernen und Unternehmen aus der Region.
Ziel: Den Bestand dauerhaft sichern
Nachhaltigkeit wird immer wichtiger für Unternehmen, da auch das Bewusstsein der Kunden dafür zunehmend größer wird. Es geht dabei um die Sicherstellung des langfristigen Bestandes einer Firma, den dauerhaften Erhalt der Arbeitsplätze, die Optimierung der Leistungen eines Unternehmens unter ökologischen Aspekten und soziales Engagement eines Betriebes.
Evi Weichenrieder, Leitung Nachhaltigkeitskommunikation bei HiPP, stellte die Umsetzung der Sustainable Development Goals (SDG) des bekannten Herstellers für Babynahrung vor. Dazu gehören der Schutz von Landökosystemen ebenso wie die Gewährleistung von hochwertiger Bildung und Möglichkeiten eines lebenslangen Lernens für alle. „Diese Ziele betreffen uns in vielen Belangen direkt im Geschäftszweck“, sagte Weichenrieder.
Auch im Themenbereich Steuern und Finanzen ist das Thema Nachhaltigkeit hoch relevant. „Ja, wir haben auch schon Geschäfte und Kunden verloren, da wir uns an die internen Vorgaben zur nachhaltigen Geldvergabe gehalten haben“ so Katarina Wagner von der HSBC. Es sei angekommen, dass langfristige Imagesicherung und somit das Verfolgen nachhaltiger Ziele höher zu bewerten seien als kurzfristige Gewinnerzielung.
Anleger wollen nachhaltig investieren
Alexander Korn von der Sparkasse Rosenheim-Bad Aibling sprach in diesem Zusammenhang von einer deutlichen Zunahme des Interesses an nachhaltigen beziehungsweise ökologischen Anlageformen. „Der Markt liegt zwar noch weit hinter den Vorstellungen der Anleger zurück, doch das Angebot wird nach und nach besser“, sagte der Finanzexperte. Die staatlichen Regularien würden dabei helfen, die entsprechenden Kriterien sichtbarer und vergleichbarer werden zu lassen, so Korn.