Für ihre zukunftsweisenden Lernräume hat die TH Rosenheim vom Stifterverband die Auszeichnung „Hochschulperle des Monats“ erhalten. In den beiden SCALE-UP-Räumen (student-centered active learning environment for upside-down pedagogies) der Hochschule stehen die Studierenden im Zentrum des Lernprozesses. Ihnen wird der Lehrstoff nicht nur durch zuhören, sondern vor allem durch mitmachen vermittelt.
Vom Zuhörer zum
aktiven Mitmacher
In den Räumen stehen runde Tische, an denen die Studierenden in unterschiedlichen Teams zusammenarbeiten können. Das heißt, es gibt kein vorne und kein hinten. Nicht der präsentierende Lehrende steht im Mittelpunkt der Veranstaltung, sondern der Studierende. Er wandelt sich vom passiven Zuhörer in einen aktiven Mitmacher: Die Studierenden führen kleinere Experiment oder Simulationen durch, diskutieren im Team, bis alle es verstanden haben oder bearbeiten gemeinsam Aufgaben am Whiteboard. Für dieses Lehrkonzept stehen unterschiedliche Projektionsflächen in verschiedenen Richtungen zur Verfügung. Die Studierenden arbeiten mit unterschiedlichen digitalen Kollaborationstools, Clicker- Abstimmungssystemen und Experimentieranordnungen mit digitaler Messdatenerfassung.
„Wir Lehrenden begleiten und steuern die Aktivitäten, wir überprüfen das Erarbeitete, diskutieren mit den Studierenden und stellen ihnen gezielte Fragen“, erläutert Professorin Dr. Claudia Schäfle von der Fakultät für Angewandte Natur- und Geisteswissenschaften, die das Konzept an der TH Rosenheim initiiert hat. Auf diese Weise wisse man viel besser, wo die Studierenden beim Stoff stehen und könne gezielt offene Fragen behandeln.
Neuer Raum seit dem
Wintersemester
„Es ist beispielhaft wie hier die Kombination aus Raumgestaltung und didaktischem Lehr- und Lernkonzept Hand in Hand gehen“, so die Jury des Stifterverbandes zu ihrer Entscheidung. Der erste SCALE-UP-Raum an der Technischen Hochschule Rosenheim wurde vor etwa zwei Jahren eröffnet, seit dem Wintersemester 2022/23 gibt es einen weiteren, noch größeren Raum. Der Umbau und die Ausstattung der Räumlichkeiten wurden mit Mitteln aus dem Digitalisierungsprojekt HigHRoQ bezahlt.