Ganz nah an der Praxis – das gilt allgemein für das Studienangebot der TH Rosenheim und im speziellen für den Studiengang Elektro- und Informationstechnik. Seit diesem Wintersemester erwartet die Studierenden eine bedeutende Neuerung: Sie setzen ab dem dritten Semester größere Elektronikprojekte selbstständig um.
Viel Freiheit bei der
Wahl der Themen
„In den ersten zwei Semestern versuchen wir den Studierenden die Grundlagen der Entwicklung elektronischer Baugruppen und deren Programmierung zu vermitteln. Darüber hinaus wollten wir ihnen die Möglichkeit geben, sich in den Folgesemestern längerfristig mit diesem Thema praktisch zu beschäftigen“, erläutert Professor Franz Stubenrauch. Bei der Themenwahl haben sie nach seinen Worten große Freiheiten, können eigene Ideen vorschlagen und diese gemeinsam in kleinen Teams bearbeiten. „Das ist die optimale Vorbereitung auf die Herausforderungen der realen Berufswelt“, so Stubenrauch.
„Das Besondere ist, dass die Projektarbeiten hochaktuelle Problemstellungen aus Hard- und Software-Entwicklung aufgreifen und begleitend zu den Vorlesungen und Praktika stattfinden“, ergänzt Professor Holger Stahl, Studiendekan des Studiengangs Elektro- und Informationstechnik. Noch mehr Praxis ist aus seiner Sicht essenziell, da junge Leute nicht mehr so viel Bastelerfahrung mitbringen wie früher. „Da ist es wichtig, möglichst viel im Labor zu sein und professionell zu arbeiten“, sagt Stahl.
Bei den Studierenden kommt das Konzept gut an. „Ich war zunächst etwas skeptisch, ob ich mit so viel Praxis in der frühen Phase meines Studiums klarkomme“, sagt Viktoria Seewald, die ein Physik-Studium abgebrochen hat und an die TH Rosenheim gewechselt ist. „Ich merke aber, wie viel Spaß es macht, zu tüfteln und praktisch zu arbeiten“, sagt die 20-Jährige, die sich mit einem Photovoltaik- Projekt beschäftigt.
„Genügend Raum für
Verbesserungen“
Der 25-jährige Dominik Helminger hat durch seine Ausbildung zum Elektroniker bereits viel praktische Erfahrung vor dem Studium gesammelt. „Ich finde es richtig gut, dass wir über einen längeren Zeitraum an unseren Projekten arbeiten können. Das gibt genügend Raum für Entwicklungen und Verbesserungen.“