Die Lehre im Bachelorstudiengang Wirtschaftsingenieurwesen (WI) an der TH-Rosenheim erfolgt künftig mit einem innovativen Lehr- und Lernkonzept. Die sogenannte „WI-Story“ integriert praxisnahe und lösungsorientierte Methoden, die den Studierenden eine tiefere Verbindung zu den Lerninhalten ermöglichen und ihre Motivation steigern soll.
Fiktive Firma steht im
Mittelpunkt
Die Entwicklung und Ausarbeitung des Konzeptes erfolgte im Rahmen des hochschulweiten Projektes HigHRoQ, bei dem innovative Formate erprobt und etabliert werden. Es wird von der Stiftung „Innovation in der Hochschullehre“ gefördert.
Die WI-Story setzt auf dem didaktischen Konzept des Problem Based Learning (PBL) auf und verfolgt einen studierendenzentrierten Ansatz. Im Mittelpunkt des Konzepts steht eine fiktive Firma, die E-Scooter herstellt. Das Unternehmen zieht sich als Beispiel wie ein roter Faden durch die verschiedenen Module des Studiums.
Konkrete
Fragestellungen
Vorlesungen und Übungen werden durch Fragestellungen und Problemstellungen der Firma ergänzt, wodurch die Lehre greifbarer und praxisnaher wird. Die Studierenden können so die theoretischen Inhalte direkt auf praktische Szenarien anwenden und deren Relevanz für die realwirtschaftliche Praxis besser verstehen.
Die Integration eines durchgängigen didaktischen Konzepts und der Aufbau eines fiktiven Praxisbeispiels in Form eines kompletten Unternehmens stellte eine große Herausforderung dar. „Die hervorragende Zusammenarbeit aller Beteiligten war entscheidend für den Erfolg dieses einzigartigen Projekts. Durch die Integration der WI-Story in den Studiengang ist uns etwas Einmaliges gelungen“, so Florian Tomaschko aus dem HigHRoQ-Team.
„Der große Vorteil der WI-Story ist, dass wir unseren angehenden Wirtschaftsingenieurinnen und -ingenieuren ganz nebenbei ihre wichtigste Kompetenz mitgeben, nämlich die Schnittstellen in einem Unternehmen zu sehen und zu verstehen. Anhand der ausgeklügelten WI-Story verknüpfen die Studierenden während ihres Studiums ganz automatisch die Kompetenzfelder Technik, Wirtschaft, Nachhaltigkeit und Digitalisierung mit konkretem Praxisbezug“, ergänzt Studiengangsleiter Professor Klaus Wallner.
Gemeinsames Bauen
fördert Teamarbeit
Der Einstieg in die WI-Story erfolgt mittels eines Workshops, bei dem die Studierenden durch die Methode LEGO® SERIOUS PLAY® die Zusammenhänge und Schnittstellen der einzelnen Studienmodule sowie deren Notwendigkeit in einem realen Unternehmen begreifen. Diese interaktive und kreative Methode ermöglicht es, durch das Bauen und Modellieren mit Legosteinen komplexe Konzepte spielerisch zu erfassen. Zudem fördert sie Teamarbeit und bietet einen optimalen Einstieg ins Studium.
Bei den Studierenden kommt das Konzept und vor allem der Einstieg mit den Legosteinen sehr gut an: „Das ist ein toller Workshop, so fällt der Start ins Studium leichter. Das Bauen mit Lego ist eine super Sache. Mir sind die Zusammenhänge zwischen den einzelnen Studienmodulen dadurch viel klarer geworden“, steht auf einem der Feedback-Bögen.
Weiterer Ausbau des
Konzepts geplant
Die WI-Story ist bereits in weiten Teilen der Module im Bachelorstudiengang vertreten und wird kontinuierlich ausgebaut. Geplant ist ein weiterer Workshop vor dem Praxissemester, bei dem das erlernte Wissen aus dem Grundlagenstudium aufgefrischt und angewendet wird. Dieser Workshop soll den Studierenden dann helfen, die bisher erworbenen Kenntnisse zu festigen und auf die Herausforderungen des Praxissemesters vorzubereiten. Zudem wird weiter daran gearbeitet, die durchgängige Geschichte der WI-Firma entlang des gesamten Studiums auszubauen.