Stagnierende Löhne sind das Problem

von Redaktion

Nino Kornhass (Die Basis): Die Probleme, die wir in diesem Bereich haben, sind nur zum kleinen Teil steigende Mieten. Viel gravierender ist das seit Jahrzehnten stagnierende Lohnniveau. Bei einer angepeilten jährlichen Inflation von zwei Prozent – und die Inflation ist in vielen Bereichen des Lebens oftmals höher – werden stagnierende Durchschnittslöhne irgendwann zum Problem. Denn Baukosten für neue Häuser und Wohnungen, Grundstückspreise, Kosten für Material und vieles andere steigen kontinuierlich.

Diese Kosten spiegeln sich dann im Mietpreis verständlicherweise wieder. Natürlich könnte durch Entbürokratisierung auch schnell viel mehr Wohnraum entstehen.

Zudem könnte durch die Verhinderung von Wohnungsmonopolen von Mega-Immobilieninvestoren in einigen Gebieten dazu beigetragen werden, dass die freie Marktwirtschaft den Preis realistischer anpasst und einpegelt.

Aber auf lange Sicht führt kein Weg daran vorbei, die Niedriglohnpolitik in Deutschland zu beenden, die in erster Linie forciert wurde, um Deutschland möglichst konkurrenzfähig zu machen. In Wahrheit bringt diese „Konkurrenzfähigkeit“ nur den Großkonzernen etwas. Des Megakonzerns Freud ist aber des normalen Menschen Leid.

Er arbeitet dann, wie es heute oftmals ist, einen Großteil seiner Zeit nur dafür, seine Miete und andere Lebenshaltungskosten bezahlen zu können. Für Freizeit oder gar für Rücklagen für die Zukunft bleibt da oft nicht mehr genug übrig. Wir sehen, auch hier müssen viel größere Schrauben gedreht werden, viel grundsätzlichere Reformen umgesetzt werden, als es die hohe Politik suggeriert und/oder durch sinnlose Vorschläge wie die Mietpreisbremse versucht zu kaschieren.

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