Die Corona-Krise hat viele Familien vor große Herausforderungen gestellt und ihnen teilweise Übermenschliches abverlangt. Beruf, Kinderbetreuung, Haushalt und Homeschooling unter einen Hut zu bringen, ist ein unglaublicher Kraftakt, vor dem ich höchsten Respekt habe.
Nach dieser harten Zeit möchte ich deshalb insbesondere die Kinder und Jugendlichen in den Mittelpunkt rücken und Familien dabei helfen, die Folgen der Krise zu bewältigen. Kinder und Jugendliche brauchen jetzt eine helfende Hand, ein offenes Ohr und Freiräume für ihre Entwicklung, und die Eltern müssen entlastet werden.
Wir möchten an den Schulen ein enges Netz aus Sozialarbeiter*innen und Psycholog*innen schaffen, die zusammen mit weiteren Lehrkräften, Nachhilfelehrer*innen und Freiwilligen die Kinder und Jugendlichen dabei unterstützen, die Lerninhalte des letzten Schuljahres aufzuarbeiten.
Aber auch für die Zukunft möchten wir Eltern unterstützen und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf vereinfachen. Das fängt direkt bei der Geburt an. Während der Mutterschutzzeit möchten wir auch dem nicht gebärenden Elternteil eine Freistellung von 14 Tagen nach der Geburt ermöglichen, um in den ersten Tagen für die Familie da sein zu können. Weiterhin möchten wir es den Eltern mit unserer Kinderzeit Plus ermöglichen, mehr Zeit mit ihren Kindern verbringen zu können. Das Elterngeld soll damit für 24 Monate ausgezahlt werden, jeweils acht Monate pro Elternteil und weitere acht Monate, die flexibel zwischen den Eltern aufgeteilt werden können.
Gerade wenn es unseren Kindern nicht gut geht und sie krank sind, brauchen sie unsere Unterstützung. Deshalb möchten wir das Kinderkrankengeld auf 15 Tage pro Elternteil ausweiten.
Wer für die Kinder daheimbleibt oder die Arbeitszeit in Teilzeit reduziert, soll ein Recht darauf bekommen, wieder in Vollzeit zurückkehren zu können. Wir setzen uns auch für flexible Vollzeit mit einem Arbeitszeitkorridor im Bereich von 30 bis 40 Stunden ein. Das heißt, Arbeitnehmer*innen können ihre Arbeitszeit flexibel an ihr Familienleben anpassen. Dies ermöglicht es den Eltern, die unterschiedlichen Zeitbedürfnisse in jeder Lebensphase ihrer Kinder besser mit dem Berufsleben zu vereinen.
Um den Eltern mehr Freiheiten bei der Berufsausübung zu geben, sorgen wir für mehr Plätze in den Kitas und für Angebote, die sich auch an Schicht- oder Wochenendarbeiter*innen richten.
Weiterhin planen wir für die Grundschulen ein Recht auf Ganztagsbetreuung der Kinder. Dies ermöglicht es den Kindern, die Bildungsinhalte mit Unterstützung der Lehrkräfte besser zu verinnerlichen, die Hausaufgaben zu erledigen und sich in der Gemeinschaft mit anderen Kindern zu entwickeln. Den Eltern bietet es die Möglichkeit, das Familienleben flexibler zu gestalten und in den Berufsalltag zu integrieren.