Ziel: Eine Million neue Sozialwohnungen

von Redaktion

Victoria Broßart (Grüne): Die Preise für Wohnungen und Mieten in Rosenheim steigen immer weiter an. In den letzten zehn Jahren teilweise um bis zu 38 Prozent. Auch im Umland sieht es nicht besser aus. Die Preise sind hoch und Bauplätze ein rares Gut. Durch Corona hat sich die angespannte Situation für viele, oft auch junge Menschen noch weiter verschärft. Ich kenne einige Student*innen, die neben dem Studium nicht mehr jobben, ihre Mieten nicht mehr zahlen konnten und schließlich wieder bei den Eltern einziehen mussten. Doch auch wer fest im Berufsleben steht, muss immer häufiger einen großen Teil des Lohns für die Miete hergeben.

Wir Grüne möchten bei der KfW einen Sicher-Wohnen-Fonds auflegen, um Menschen, die in der Pandemie ihre Miete nicht mehr zahlen können, finanziell abzusichern. Mit einer nachgeschärften Mietpreisbremse und einem Mietendeckel, den die Kommunen in besonders überhitzten Wohnungsmärkten einsetzen können, möchten wir erreichen, dass wir uns Wohnen auch weiter leisten können. Für uns ist Wohnen ein Grundrecht. Deshalb soll es auch als solches ins Grundgesetz geschrieben werden.

Zudem muss sich der Staat wieder stärker am Bau von Wohnungen, besonders von solchen mit Sozialbindung, beteiligen. Wir werden deshalb die bestehenden Wohnungsbaugenossenschaften finanziell fördern und, wo nötig, auch neue gründen. Unser Ziel ist es, eine Million neue Sozialwohnungen entstehen zu lassen.

Wer selbst baut und sich dazu zum Beispiel mit anderen in einer Genossenschaft zusammen tut, soll ebenfalls durch besonders günstige Kredite und vereinfachte Rahmenbedingungen unterstützt werden. Weiterhin möchten wir die Grunderwerbssteuer für Menschen, die nur das Eigenheim für die eigene Familie bauen möchten, senken. Gegenfinanziert wird dies, indem wir von großen Wohnungskonzernen eine höhere Grunderwerbssteuer fordern.

Wer davon spricht, Wohnraum oder Häuser zu bauen, muss immer auch im Blick haben, dass viele Handwerker*innen und Bauunternehmen im Moment volle Auftragsbücher, aber viele freie Lehrstellen haben. Das führt zu erheblichen Wartezeiten. Hier ist es unser Ziel, die Ausbildung wieder attraktiver zu machen und die ausbildenden Unternehmen finanziell zu unterstützen. So möchten wir mehr junge Leute dafür begeistern, unser Land wortwörtlich aufzubauen.

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